Insgesamt haben sich die Beschäftigungspläne der Unternehmen in der Schweiz in den letzten Monaten kaum verändert. Allerdings entwickelten sich diese gemäss dem neusten KOF Beschäftigungsindikator sehr unterschiedlich: Während das Baugewerbe, die Versicherer und die übrigen Dienstleister einen Stellenaufbau planen, verschlechterten sich die Aussichten bei den Banken und im Gastgewerbe.

Hier sind die Beschäftigungsaussichten deutlich schlechter als noch zu Jahresbeginn. Durchzogen sei die Situation schliesslich auch in der Industrie und im Detailhandel. Hier ist weder mit einem Stellenaufbau noch mit einem -abbau zu rechnen, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) am Freitag publik machte.

Die trüberen Aussichten für die Gastronomie beispielsweise, in der viele Personen temporär arbeiten, passen zu den Zahlen zum Jahresstart der Schweizer Zeitarbeitsbranche. Diese sei schwach in das Jahr 2019 gestartet, wie der Branchenverband Swissstaffing bereits am Montag mitgeteilt hatte. Der Beschäftigungsindikator für diese Branche sei recht deutlich in den negativen Bereich gerutscht, heisst es in der Mitteilung der KOF weiter. «Nach der erfreulichen Wintersaison rechnen die Betriebe offenbar mit einer etwas schlechteren Sommersaison».

Insgesamt bleibt die Stimmung allerdings gut. Der vierteljährlich von der KOF berechnete Beschäftigungsindikator notierte im ersten Quartal des neuen Jahres nämlich bei +5,6 Punkten, nach +4,4 Punkten im ersten Quartal.

Der Indikator liegt derzeit leicht über dem langfristigen Mittelwert, der nahe bei null ist. Eine Mehrheit der befragten Unternehmen ist der Ansicht, ihr derzeitiger Personalbestand sei zu klein und möchte daher Stellen schaffen.

Positiv präsentiert sich die Lage beispielsweise im Baugewerbe. Die gute Auftragslage im Tief- und Geschäftsbau scheine in einem Stellenaufbau zu resultieren, so die KOF.

Erfreulich entwickelten sich die Beschäftigungsaussichten auch bei den Versicherern, im Grosshandel und bei den übrigen Dienstleistungsunternehmen. Zu letzteren zählen gemäss KOF beschäftigungsmässig grosse Branchen wie das Verkehrswesen oder der Bereich Information und Kommunikation.

Stimmung insgesamt positiv
Einen Optimismus spürte man auch in der Umfrage des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco). Gemäss dem Index zur Konsumentenstimmung, der quartalsweise erhoben wird, wird die Situation am Arbeitsmarkt von den Befragten im Einklang mit den rückläufigen Arbeitslosenzahlen insgesamt als «positiv» beurteilt.

So verharrte der Teilindex zur erwarteten Entwicklung der Arbeitslosigkeit (31 Punkte) deutlich unter seinem Durchschnitt. Eingetrübt haben sich dafür die Einschätzungen der Konsumenten zur Sicherheit der Arbeitsplätze. Diese wurde im April signifikant tiefer als zu Jahresbeginn eingeschätzt. Im langfristigen Vergleich blieben sie aber überdurchschnittlich. (sda/htr)