Cuisine sans frontières (Csf) hat dieses Jahr erstmals eine Ausschreibung zur Unterstützung innovativer Gastronomiebetriebe in peripheren Gebieten der Schweiz lanciert. Aus der ganzen Schweiz, vom Wallis über Bern bis nach Graubünden, waren Bewerbungen für das «Stamm:Tisch Stipendium»  eingereicht worden.

[IMG 2]Die Jury hat schliesslich aus allen Dossiers das Garni Bar Post in Castasegna im bündnerischen Bergell ausgewählt. Alice Huber führt diesen Betrieb seit Frühling 2021 und ist damit Gastgeberin des wohl periphersten Gasthauses der Schweiz. Das Garni Bar Post ist sechs Tage die Woche geöffnet und damit verlässlicher sozialer Treffpunkt für die Dorfbevölkerung ebenso wie für Durchreisende sowie Touristinnen und Touristen.

Alice Huber erhält in den kommenden drei Jahren finanzielle Unterstützung von  30'000 Franken pro Jahr sowie Coaching durch Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk von Cuisine sans frontières. «In einer konjunkturschwachen Schweizer Gegend eine Beiz ohne Defizit zu betreiben, war schon vor Covid-19 eine Herausforderung. Die Pandemie hat diese Situation zusätzlich verschlimmert. Dabei ist die Beiz für eine Gemeinde ein zentraler Ort, ein wichtiger Kitt, den es zu erhalten gibt. Darum haben wir dieses Stipendium lanciert», erklärt Martin Roth, Präsident Cuisine sans frontières.

Cuisine sans frontières
Cuisine sans frontières (Csf) bittet zu Tisch, um Konflikte zu lösen und Gemeinschaft zu fördern. Gespräche werden geführt, Beziehungen geknüpft, Probleme gelöst. Das stärkt das Fundament jeder Gemeinschaft. Dazu baut Csf in Krisengebieten oder sozialen Konfliktsituationen gastronomische Treffpunkte und Ausbildungsstätten auf. Csf hat bereits mehr als 20 Projekte in elf Ländern auf drei Kontinenten realisiert. Der gemeinnützige Verein wurde 2005 in Zürich gegründet und finanziert sich durch Spenden, Mitglieder- und Stiftungsbeiträge sowie die Benefizveranstaltung Kitchen Battle.

Martin Hofer und Johannes Senn, die Stipendiumsstifter und Mitentwickler des Projektes, freuen sich sehr, dass der Preis an Alice Huber geht: «Als Jungunternehmerin im Bergell beweist sie Mut. Zugleich hat sie in den vergangenen Monaten aufgezeigt, dass ihr Angebot auf Interesse stösst und uns überzeugt mit ihrem Plan, wie sie das Garni weiterentwickeln will.»

Zur fünfköpfigen Jury gehörten Elif Oskan, Gastronomin, Köchin und Inhaberin der Restaurants Gül und Rosi in Zürich. Martin Volkart, Unternehmens- und Projektentwickler in Hotellerie und Gastronomie, Eigentümer «volkartundrichard ag». Martin Hofer, Architekt, Immobilienexperte sowie Gründungspartner «Wüest Partner AG», Johannes Senn, Ökonom, Immobilienexperte und Geschäftsführer «Senn Resources AG» sowie Martin Roth, Präsident Cuisine sans frontières. (htr/npa)