An öffentlichen und privaten Veranstaltungen mit über 100 Besucherinnen und Besuchern, an denen das Einhalten der Schutzmassnahmen nicht möglich ist, muss eine Unterteilung in Sektoren mit maximal 100 Personen erfolgen. Die Kontaktdaten seien pro Sektor zu erheben, teilte das Luzerner Gesundheitsdepartement am Mittwoch mit.

Auch Gastwirtschaftsbetriebe, für die der Kanton die Obergrenze von 300 auf neu 100 Personen senkt, wenn sich diese nicht an einem festen Sitzplatz befinden und die Schutzmassnahmen nicht gewährleistet sind, können mehrere räumlich getrennte Gästesektoren mit jeweils maximal 100 Personen einrichten.

Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) präzisierte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, Restaurants seien etwa dann betroffen, wenn sie Anlässe in Sälen durchführen würden. So strebe man gleich lange Spiesse an wie etwa für Veranstalter.

Grenzen des Contact Tracing
Luzern trage als Tourismus- und Kulturstadt ein besonders hohes Risiko, dass in Gastwirtschaftsbetrieben sowie an Veranstaltungen Ansteckungen mit dem Coronavirus erfolgen. Man folge mit dem Vorgehen dem Beispiel anderer Kantone. Dort habe sich gezeigt, dass das Contact Tracing bei rund 300 Personen pro Ort an seine Grenzen stosse.

Das Tessin hatte die Anzahl Personen in Bars und Clubs als erster Kanton auf 100 begrenzt. Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Solothurn, Wallis und Zug erliessen in den vergangenen Tagen ebenfalls weitere Schutzmassnahmen und senkten die zugelassene Anzahl an Gästen. In Zug etwa sind in Clubs im Innern nur 30 Personen erlaubt.

So weit sei Luzern nicht gegangen, weil man in einer anderen Ausgangslage sei, sagte Graf. «Wir sind im Moment noch im grünen Bereich.» Aber der Auftrag sei klar: Es gelte, eine zweite Welle zu verhindern.

Ressourcen gefordert
In einer ersten Reaktion forderten die IG Kultur Luzern und die Luzerner Bar- und Nachtkulturbetriebe vom Kanton Ressourcen für das Contact Tracing. Die neuen Bestimmungen seien ein «Lockdown für das Nachtleben».

Im Kanton Luzern sind laut Graf am Mittwoch sieben Neuansteckungen hinzugekommen im Vergleich zum Vortag. 21 Personen befanden sich in Isolation, 75 in Quarantäne, 4 im Spital und drei auf der Intensivstation.(sda)