Der bislang geordnete Terrassenbetrieb habe es ermöglicht, Gäste in Vierergruppen zu trennen, hält die Destination Davos Klosters in einer entsprechenden Mitteilung fest. So sei ein guter Schutz gegen Covid-19-Ansteckungen geboten worden. Mit der neuen Regelung werde nun ein Chaos am Take-away befürchtet.

Unkontrollierte Menschenansammlungen am Pistenrand, keine Mindestabstände und ein grosser Abfallberg: So habe die Situation im Dezember in den Skigebieten ausgesehen: «Alles Punkte, die wir mit unserem Schutzkonzept für offene Take-away-Terrassen bislang gut lösen konnten», erklärt Vidal Schertenleib, Verwaltungsrat und Geschäftsleitungsmitglied der Davos Klosters Bergbahnen.

Nun kommt alles anders – und ein bewährtes Konzept soll gekippt werden. Reto Branschi, CEO/Direktor der Destination Davos Klosters, versteht die Welt nicht mehr: «15 Personen können an einem Grillfest neben der Terrasse teilnehmen. Zu viert geordnet auf einer Ski-Terrasse mit Abstand und Schutzkonzept geht aber nicht.»

Schwarzer Tag für Berggastronomie
Nicht nur aus epidemiologischer Sicht sei dies ein Schritt zurück: Auch aus Sicht der Berggastronomie werde eines der letzten, kleinen Geschäftsfelder nun so beschnitten, dass sich die betroffenen Betriebe einmal mehr die Frage stellen müssen, ob sie ihre Betriebe schliessen. «Es ist aber im Sinn der Gäste und deren Gesundheit, wenn in den Skigebieten so viele Gastronomieangebote offen bleiben wie möglich. Nur so können sich Gäste gut verteilen und Menschenansammlungen vermieden werden», betont Reto Branschi.

Zudem komme der Entscheid jetzt zu einem äusserst schlechten Zeitpunkt für Einheimische: Auf die Bündner Sportferien hin sollen nun alle Terrassen vorerst geschlossen werden. Kein schönes Signal an die Leute vor Ort, die in der Hochsaison zugunsten der Gäste aus dem Unterland ihre Bedürfnisse zurückgesteckt hatten. Zumal Graubünden als Vorreiter beim Testen gelte und der R-Wert tief genug wäre für offene Terrassen.

Die Davoser Touristiker rufen die Bündner Regierung auf, nicht aufzugeben. Und ihren Entscheid trotz massiven Drucks des Bundes nochmals zu überdenken – und noch einmal alles dafür zu tun, dass die Zuständigen auf Bundesebene ihre Haltung in dieser Frage ändern. (htr og)