Die Gebäude am Bärenplatz 9-27 gingen rückwirkend auf Anfang Jahr an die Firma PSP Swiss Property über. In den Gebäuden an der «Front» am Bärenplatz befanden sich nebst Gfeller auch die beiden Restaurants «Moules-Edy» und «Plattform». Sie alle werden von Christian Gfeller betrieben.

Die Gebäude sind zum Teil stark sanierungsbedürftig, wie die drei Gastrobetriebe am Donnerstag mitteilten. Die bestehende Eigentümerstruktur mit 16 Parteien habe sich als zu schwerfällig erwiesen, um diese Aufgabe anzupacken, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die Sanierungsarbeiten, die auch energetische und technische Bereiche umfassen, lassen während mindestens eines Jahrs keine Nutzung der Liegenschaften zu. Für Christian Gfeller ist es deshalb laut Mitteilung nicht möglich, die Gastro-Betriebe nach der Sanierung in gleicher Form wieder zu eröffnen.

«Die neuen Besitzer haben uns angeboten, die Gastronomie am Bärenplatz weiterzuführen. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, die Betriebe am Bärenplatz Ende 2019 zu schliessen», wird Gfeller in der Mitteilung zitiert.

Das Nutzungskonzept der neuen Besitzerin ist noch nicht definiert. Klar ist aber, dass es im Parterre weiterhin ein Gastronomieangebot geben wird.

Namentlich das «Gfeller am Bärenplatz» gehört zu Bern wie der Zytglogge und der Bärengraben. Ende des 19. Jahrhunderts zog die Familie Gfeller aus dem Emmental nach Bern. Zu Hause in der Küche wurde Nidlechueche hergestellt und verkauft. 1891 eröffnete die Familie an der Gerechtigkeitsgasse die «Küchliwirtschaft Gfeller-Rindlisbacher».

Nach diversen Umzügen kam die Küchliwirtschaft 1915 an den Bärenplatz. Kuchen blieb über all die Jahre das Markenzeichen des Familienunternehmens, das Christian Gfeller heute in vierter Generation führt. Da besonders ältere Damen gerne Kaffee und Kuchen bei Gfeller genossen, erhielt das Lokal den Übernamen «Bürzi-Casino».

Ob und in welcher Form die Restaurants oder Teile davon anderswo weitergeführt werden, ist noch offen und wird laut Mitteilung in den kommenden Wochen und Monaten geprüft. Die rund 75 Mitarbeitenden wurden von der Besitzerfamilie über die Schliessung informiert. Ein Sozialplan ist in Erarbeitung. Sobald die Zukunft der Restaurants definiert ist, soll er mit den Behörden abgestimmt werden. (sda)