Zudem dürfen die EU-Länder ihren Winzern Geld für die Destillation und Lagerung im Krisenfall vorschiessen. Das soll unter anderem das Überangebot an Wein dämpfen. Denn die Winzer konnten weit weniger absetzen, als Bars und Restaurants schlossen.

Der Konsum zuhause machte das nicht wett. Produzenten in den EU-Ländern dürfen nun Wein für einen gewissen Zeitraum vom Markt nehmen und einlagern oder die Produktion gemeinsam planen. Ausserdem steuert die EU mehr Beihilfen zum Beispiel für Ernteversicherungen oder Investitionen bei.

Bereits im Mai hatte die Kommission dem Sektor eine flexiblere Produktion gewährt. «Die Unsicherheiten hinsichtlich des Ausmasses der Krise auf EU- und globaler Ebene und eine genaue Marktbeobachtung haben uns jedoch veranlasst, ein neues Massnahmenpaket für den Weinsektor vorzuschlagen», sagte der EU-Landwirtschaftskommissar, Janusz Wojciechowski. [RELATED]

Auch Schweizer Weinbauern erhalten wegen der Coronakrise staatliche Unterstützung: Der Bund hat im Mai einen Betrag von zehn Millionen Franken gesprochen. Ausserdem sollen die Höchsterträge für die Ernte 2020 gesenkt werden.

Die Schweizer Weinbauern erhalten seit 1. Juni für jeden Liter deklassierten Weines mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (AOC) einen Bundesbeitrag von maximal zwei Franken. Dieser Tafelwein soll dann hauptsächlich in der Nahrungsmittelindustrie verwendet werden. (awp/sda/dpa)