So verbuchten etwa die Hotels im Kanton Graubünden 15 Prozent mehr Übernachtungen als 2019. Ein Plus von 15 Prozent gab es ebenso im Tessin. Und auch in der Ostschweiz – dazu zählen beide Appenzell, die Kantone Thurgau und Glarus sowie Teile von St. Gallen und Schaffhausen – wurden insgesamt mehr Logiernächte gezählt als vor einem Jahr. Dies geht aus den am Donnerstag vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Angaben hervor.

Zurückzuführen ist die gestiegene Zahl an Hotelübernachtungen darauf, dass aufgrund der momentan eingeschränkten Reisemöglichkeiten viele Schweizerinnen und Schweizer vermehrt Ferien im eigenen Land verbringen. In den anderen Landesteilen vermochten die einheimischen Touristen die stark rückläufige Zahl an ausländischen Gästen allerdings keineswegs zu kompensieren.

In der Region Bern sowie in der Innerschweiz fiel die Zahl der Hotelübernachtungen denn auch um über 30 Prozent, im Wallis um 11 Prozent.

International bekannte Tourismusorte leiden
Ganz düster ist die Lage weiterhin für die Hotel in den grossen Städten, die stark von Geschäftsreisenden und ausländischen Städtetouristen leben. So verzeichneten die Hotels in Zürich einen Rückgang der Übernachtungen um 68 Prozent, in Genf ging die Zahl der Logiernächte sogar um 73 Prozent zurück, in Luzern um 61 Prozent und in Basel um 55 Prozent.

Schwer hatten es auch Destinationen, die sich stark auf ausländische Gäste ausrichten: So verzeichnete etwa Interlaken ein Minus von 38 Prozent, Engelberg eines von 38 Prozent und Zermatt eines von 31 Prozent.

Schweizweit ging die Zahl der Hotelübernachtungen im September im Vergleich zum Vorjahr um 28,1 Prozent auf 2,66 Millionen zurück. 2,03 Millionen Übernachtungen ging auf das Konto von Gästen aus der Schweiz, was gegenüber 2019 einer Zunahme von 20 Prozent entspricht. Die Nachfrage der ausländischen Touristen brach dagegen um 68 Prozent auf insgesamt nicht einmal mehr 640'000 Logiernächte ein.

Seit Jahresbeginn wurden in Schweizer Hotels damit insgesamt 19,1 Millionen Übernachtungen gezählt. Das sind 12,4 Millionen oder rund 40 Prozent weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres.

Nachdem im Januar und Februar in der Statistik noch eine Zunahme an Logiernächten verzeichnet worden war, brach die Zahl aufgrund der Coronapandemie ab März ein. Im April schliesslich wurden nicht einmal 10 Prozent der Übernachtungen des Vorjahres verzeichnet. (awp sda)