Die Geschichte vom Hotel Palace in Mürren ist lang. Das älteste Hotel Palace der Schweiz beherbergte Berühmtheiten wie den König von Norwegen, den ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer oder Sir Bernard Montgomery, Generalfeldmarschall aus England.

In der jüngeren Vergangenheit machte das Hotel durch seinen Konkurs und Rechtsstreite betreffend Kollokationsplan und umfassenden Nutzungsrechten von sich reden. Im 2018 hat die Palace Avenir AG das Hotel aus der Konkursmasse übernommen und die Nutzniessungssituation bereinigt. Seither wird das Hotel Palace als Pop-up Lodge Mürren betrieben.[IMG 3]

Im 2019 konnten über 6‘500 Übernachtungen in der Pop-up Lodge verbucht werden. Nebst den Hotelzimmern wird auch der Ballsaal für Veranstaltungen bis zu 200 Personen genutzt. Mehrere Familien- und Hochzeitsfeiern sowie Seminare konnten so im altehrwürdigen «Montgomery Ballsaal» in Mürren durchgeführt werden.

42-Zimmer im 4-Sterne-Bereich
Wie der Name Pop-up Lodge vermuten lässt, ist dies jedoch nur eine Übergangslösung. Hinter den Kulissen wurde ein Investoren-Dossier erarbeitet. Um die Wirtschaftlichkeit zu prüfen, wurde ebenfalls ein Betriebs- und Baukonzept erstellt. Ziel der Verantwortlichen ist, für das Hotel aber auch für den Berner Oberländer Ferienort Mürren eine nachhaltige Lösung zu finden.

[IMG 4]Das Baukonzept zeigt mit Renovationen und Kapazitätserweiterungen ein Investitionsvolumen von 15 Millionen Franken und für Mürren zusätzliche 18‘000 Übernachtungen. Das Zimmerangebot sieht 32 Suiten und 11 Doppelzimmern vor, was total 96 Betten plus 40 Zusatzbetten ergibt. Das Ausbaukonzept orientiert sich dabei am gehobenen 4-Sterne Standard.

Auch der als «erhaltenswert» eingestufte Ballsaal soll als Zentrum für Events, Meetings und Seminaren eingebettet in Gesamt-Destinationsvermarktung weitergeführt und mit Nebenräumen ergänzt werden. Hier ist eine breite Trägerschaft angedacht.

Die Verantwortlichen der Palace Avenir AG haben einen Generalplaner für die weitere Projektentwicklung beauftragt. Im ersten Schritt geht es dabei um Anpassungen der Überbauungsordnung. Dies ist möglich ohne die Handlungsfreiheit eines möglichen Investors einzuschränken. Wie Peter Wirth, Präsident der Palace Avenir AG auf Anfrage von htr.ch sagte, könnte das Projekt frühestens in einem Jahr der Gemeinde zur Abstimmung vorgelegt werden.

Stimmt der Souverän zu, rechnet Wirth mit einer Eröffnung des «Palace» als Hotel in drei Jahren. Erfolgen die Renovations- und Erweiterungsarbeiten in Etappen würde in rund vier Jahren eröffnet werden können.  (htr)