Anlässlich des eintägigen Forums trafen sich führende Branchenexperten, Wissenschaftler und Studierende in Passugg, um den Status quo zu erarbeiten, über Best-Practice-Beispiele nachzudenken und Zukunftspotenziale auszuloten, die sich aus der Kombination neuer Medizin- und Spa-Trends in der Hospitality-Branche ergeben. Selbstpflege und Wohlbefinden rücken heute immer mehr in den Vordergrund. Dadurch steigt die Nachfrage nach medizinischen Dienstleistungen im Hospitality- und Tourismusbereich. Laut dem Global Wellness Institute wird für den Wellness-Tourismus bis 2022 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 7,5 Prozent erwartet.

58 Prozent dieser weltweiten Gesundheitsausgaben entfallen auf den Bereich Wellness – ein Markt also, der durchaus Aufmerksamkeit verdient. Dabei erwarten heutige Gäste ein ausgewogenes Paket – von präventiven Ansätzen im Interesse der allgemeinen Gesundheit wie Ernährung und Fitness, Life-Coaching oder Stressmanagement bis zu einem Umfeld, das eine schnelle Genesung von einer bestimmten Erkrankung ermöglicht.

Weitere Beiträge an der Thinktank-Tagung stammten von namhaften Experten wie:
- Dr. Radesh Palikurthi, Universität Memphis: «Bevorzugte Gesundheits- und Wellnesstourismus-Destinationen amerikanischer Konsumenten: Eine Trade-off-Analyse der wesentlichen Entscheidungsfaktoren».
- Dr. Ali Poorani, Universität Delaware: «Hospitality-Associates für Forschung & Ausbildung: Marketing und sensorische Auswertung».
- Dr. Frederick J. De Micco, Universität Delaware und CV Wijeratne, SSTH: Präsentation aktueller Forschungsergebnisse und Expertenpanel «Bridging Healthcare to Hospitality (H2H)» . Im Rahmen des Expertenpanels diskutierten die Referenten die wichtigsten Triebkräfte für Veränderungen und Chancen in den Bereichen Gesundheit, Spa und Wellness, Medizin und Hospitality sowie mögliche Elemente eines entsprechend ausgerichteten Lehrplans.   

Globaler Wachstumsmarkt
«Das Wachstum im globalen Medical Spa-Markt wird durch steigende Zahlen im Bereich der ästhetischen Medizin und der kosmetischen Behandlungsmöglichkeiten sowie durch das Wachstum bei Wellness-Trends in den Industrieländern befördert. Ein weiterer Treiber dürfte die Zunahme des Medizintourismus in Wachstumsmärkten wie Indien, China und Brasilien sein», sagte CV Wijeratne, Head of Spa & Wellness Management Major an der SSTH.

Im weiteren Verlauf der Tagung zeigten verschiedene Redner auf, dass auch bei traditionellen medizinischen Behandlungen eine wachsende Nachfrage nach Hospitality-Expertise und -Talenten spürbar ist. Dr. Peter Yesawich von der Brown Legacy Group erklärte, dass hinter dem «Mother Standard», wie er in den Cancer Treatment Centers of America praktiziert wird, die konsequente Ausrichtung auf das gastronomische Erlebnis beziehungsweise auf die Patientenerfahrung stehe.

Im Sinne dieses ganzheitlichen Ansatzes, der das Gästeerlebnis an jedem Kontaktpunkt optimieren will, hat Lisa Clarke von der Wirtschaftsförderungsagentur des Destination Medical Centers die Infrastruktur der Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, erneuert. Die Klinik selbst geniesst einen exzellenten Ruf, verfügte bislang aber nicht über Gastgeber, die den Patienten zwischen den Behandlungen einen sicheren Zufluchtsort und eine zugängliche, ansprechende Umgebung bieten konnten, um deren körperlichen und emotionalen Belastungen zu verringern.

Hauptfachoption Spa- und Wellness-Management in der SSTH
Michael Hartmann, Managing Director der SSTH, hat für den Studiengang der/des Hôtelière-Restauratrice/Hôtelier-Restaurateur HF die Hauptfachoption Spa- und Wellness-Management entwickelt. Dieser Fokus vermittelt nicht nur operative Managementkompetenzen, sondern stärkt gezielt Soft Skills.

«Menschen suchen Erlebnisse und wollen, dass alle ihre Sinne angeregt werden. Sie wollen, dass wir auf ihren Kindheitserinnerungen aufbauen. Dies ist für den Gesundheits- und Wellnesstourismus besonders relevant, da die Gäste sehr spezifische Erwartungen und Bedürfnisse haben. Medizin und Hospitality verbinden deshalb ihre Kompetenzen, um Patienten und Gästen ein in allen Belangen qualitativ hochwertiges Erlebnis zu bieten.»

Der affektive, wissenschaftliche Ansatz der SSTH-Lehrmethode garantiert, dass die Studierenden diese Erwartungen in der Praxis erfüllen: Sie üben Selbstreflexion, erlangen Unabhängigkeit, entwickeln Selbstsicherheit und schärfen Empathie sowie Professionalität, bevor sie ihre Rolle als «Regisseure» in dieser neuen Hospitality-Landschaft übernehmen. (htr)