Aus der Sichtweise von Grindelwald Tourismus kann rückblickend von einem ausserordentlichen Jahr 2018 gesprochen werden – in der 133-jährigen Geschichte wurden für die Hotellerie noch nie bessere Werte hinsichtlich Logiernächte oder Bettenauslastung verzeichnet. 573‘874 Logiernächte generierte die Grindelwalder Hotellerie im Kalenderjahr 2018 – ein Wert, welcher eine neue Rekordgrösse markiert und den alten Bestwert aus dem Jahr 2000 um 24‘782 Logiernächte übertrifft. Als Gesamtergebnis sämtlicher Beherbergungsformen (Hotels und Parahotellerie) erwartet die Grindelwald Tourismus ein Resultat in der Grössenordnung von rund 1.3 Millionen Logiernächten.

Bruno Hauswirth, Geschäftsführer Grindelwald Tourismus liegt eine Kennzahl besonders am Herzen: «Die Bruttobettenauslastung der Hotels stieg auf einen neuen Bestwert von 59.4 Prozent. Festgehalten werden darf, dass dies für alpinen Destinationen landesweit einem Spitzenwert entspricht – zum Vergleich: der schweizerische Mittelwert liegt bei rund 38 Prozent». Erfreulich sei, dass in den vergangenen sechs Jahren, also seit 2013, im Gegensatz zum allgemeinen Trend der alpinen Destinationen ein konstantes Wachstum verzeichnet werden konnte.

Gästemix und Wertschöpfung
Mit einem Schweizer Gästeanteil von rund einem Drittel, einem Drittel asiatischer Gäste und einem weiteren Drittel internationaler – primär europäischer und nordamerikanischer Gäste, ist Grindelwald eine internationalisierte Destination. Betrachtet man die Entwicklung der Schweizer Gäste in der Grindelwalder Hotellerie genauer, so ist festzustellen, dass in den letzten zehn Jahren, also seit 2009, die Anzahl an Schweizer Gästen um 18 Prozent gestiegen ist.

Die grösste Nachfrage für die Hotellerie in Grindelwald entwickelte innerhalb eines Jahres der nordamerikanische Markt: Einen Zuwachs von +34 Prozent oder in effektiven Logiernächten ausgedrückt +10‘237 Logiernächten verzeichnete die Hotellerie innerhalb eines Jahres. Auch die Nachfrage aus den asiatischen Märkten ist noch einmal gestiegen.
 
Zufrieden mit dem Jahr 2018 zeigt sich auch Stefan Grossniklaus, Präsident des Vereins Grindelwald Hotels:«Die durchschnittlich erzielte Hotelzimmerrate pro Tag, welche mittlerweile über verschiedene Quellen messbar ist, konnte nochmals verbessert werden, dies um rund 5 Prozent», so der Präsident des Hotelvereins. Die Durchschnittsrate soll in Zukunft noch weiter steigen, kündigt Stefan Grossniklaus an. Investitionen in die Produkte und eine weitere Stärkung der Marke Grindelwald seien nur zwei von vielen Faktoren die dies möglich machen sollen.

Neues Ziel: Elf Monate Saison, Bruttoauslastung von 60 Prozent
Engagierte und motivierte Beherberger, eine aktuell robuste Weltkonjunktur, gute Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven und zusätzliche Marketingmöglichkeiten mit Kooperationspartnern wie den Jungfraubahnen oder der Jungfrau Region Tourismus AG seien einige wichtige und positive Treiber für das konstante Wachstum des Ortes, schreibt Grindelwald Tourismus in einer Mitteilung. Potential finde sich vor allem noch in der Wintersaison, welche der Entwicklung des Frühling, Sommers und Herbst hinterherhinkt.

Allen voran verspreche die Realisierung des V-Bahn-Projekts der Jungfraubahnen dem Ort Grindelwald, neben dem Sommer, auch als Wintersportort wiederum eine Spitzenposition im internationalen Wettbewerb zu erlangen. Grindelwald Tourismus setze sich deshalb zusammen mit ihren Partnern neue Ziele. Tourismusdirektor Bruno Hauswirth dazu: «Der Richtwert von 1.2 Million Logiernächten hat den ambitiösen Charakter verloren. Deshalb lautet die neue Zielvorstellung elf Monate Saison und eine jährliche Bruttobettenauslastung der Hotels von 60 Prozent».  (htr)