Einen leichten Rückgang gab es aber beispielsweise bei Besuchern aus Golfstaaten zu verzeichnen. Für den Rest des Jahres sind die Aussichten zwar grundsätzlich positiv, doch vom Euro-Franken-Wechselkurs geht weiterhin ein Risiko aus.

Konkret verzeichneten die Schweizer Hotelbetriebe im Mai 2018 insgesamt 2,9 Millionen Übernachtungen. Das entspricht gegenüber dem entsprechenden Vorjahrsmonat einem Plus von 2,6 Prozent. Für die ersten fünf Monate des laufenden Jahres resultiert somit ein Anstieg um 3,6 Prozent auf knapp 14,8 Millionen Logiernächte.

Deutliches Plus bei ausländischen Gästen
Knapp die Hälfte der Übernachtungen stammte dabei von Personen aus dem Inland. Sie generierten in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres 6,9 Millionen Logiernächte. Das waren 2,7 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Deutlicher als bei den Einheimischen fiel das Plus aber bei den ausländischen Besuchern aus. Diese sorgten mit einem Plus von 4,5 Prozent für 7,9 Millionen Übernachtungen in den ersten fünf Monaten des Jahres, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag erklärte.

Nach einzelnen Herkunftsstaaten betrachtet entzog sich fast kein Land dem Aufwärtstrend. Einzig bei den Golfstaaten war ein einigermassen spürbares Minus von gut 2,7 Prozent auf gut 195'000 Logiernächte zu beobachten. Dafür besuchten wieder vermehrt Gäste aus dem Euroraum die Schweiz. Die Zahl der Übernachtungen von Besuchern aus Deutschland etwa nahm um fast 5 Prozent auf knapp 1,6 Millionen zu.

Entspannung an der Wechselkursfront
Der Aufwärtstrend bei den Logiernächten hält mittlerweile seit über einem Jahr an. Letztmals hatten die Hoteliers im März 2017 rückläufige Übernachtungszahlen hinnehmen müssen. «Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone und die damit verbundene Entspannung an der Wechselkursfront tragen einen grossen Anteil an der Erholung der europäischen Gästezahlen bei», sagt eine Sprecherin des Verbands hotelleriesuisse auf Anfrage von AWP.

Zufrieden sei man aber auch mit dem Gästewachstum aus gewissen Fernmärkten im asiatischen Raum. «Bei den chinesischen, als auch bei den indischen Gästen tragen die verstärkten Marketingaktivitäten von Schweiz Tourismus ihren Teil zum Wachstum bei», so die Erklärung des Verbands. Und der wirtschaftliche Aufschwung in den USA führe zu steigenden Gästezahlen aus diesem Land.

Trotz der guten Neuigkeiten sei aber weiterhin Vorsicht angebracht. Denn die Margen im Schweizer Hotelgewerbe seien im internationalen Vergleich «immer noch sehr tief». Ein Risiko gehe auch weiterhin von den Devisenmärkten aus. «Sollte der Euro beispielsweise infolge der Geschehnisse in Italien wieder in Turbulenzen geraten, wären negative Folgen für den Schweizer Tourismus zu befürchten», sagte die hotelleriesuisse-Sprecherin.

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