Wie der Stadtrat in seinem am Freitag veröffentlichen Bericht und Antrag an den Grossen Stadtrat schreibt, generiert der Eissportbetrieb des Regionalen Eiszentrums (REZ AG) jährlich einen Fehlbetrag von 300'000 bis 400'000 Franken. Mit einem Investorenmodell sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, die Anlage bis 2050 finanziell zu sichern.

Das Eisfeld und die Eishalle befinden sich auf einem Areal, das die Stadt dem Regionalen Eiszentrum im Baurecht abgetreten hat. Das Eiszentrum soll neu auf einer der noch nicht überbauten Flächen einen Wohn-, Dienstleistungs- oder Gewerbebau bauen dürfen.

Das Regionale Eiszentrum wird das Gebäude nicht selber erstellen und betreiben, sondern das Grundstück in einem Unterbaurecht an einen privaten Investor abtreten. Wie es in der Mitteilung weiter heisst, stehe die REZ AG bereits in Kontakt mit Interessenten. Der Baurechtszins aus dem Unterbaurecht soll an die Stadt Luzern gehen, die sich ihrerseits verpflichtet, dem Eiszentrum jährlich 300'000 Franken zukommen zu lassen. Damit soll ein kostendeckender Betrieb der Sportbetriebs möglich sein.

Wie der Stadtrat schreibt, soll der Zins aus dem Unterbaurecht mindestens 300'000 Franken hoch sein. Ist er höher, fliesst der ganze Zins in die Stadtkasse.

Rechtliche Anpassungen nötig
Damit die Nebennutzung realisiert werden kann, muss das Grundstück umgezont und der Baurechtsvertrag angepasst werden. Das Regionale Eiszentrum soll dabei verpflichtet werden, umgehend mit der Planung einer Nebennutzung zu beginnen. Die Bauarbeiten müssen spätestens am 1. Januar 2030 beginnen. Als mögliche Nebennutzung erwähnt wird im Bericht und Antrag des Stadtrats ein Hotel.

Das Regionale Eiszentrum ist als Aktiengesellschaft organisiert, an der die Stadt mit einem Anteil von 46,55 Prozent grösste Teilhaberin ist. Neben Privaten sind diverse weitere Gemeinden an der Anlage beteiligt.

Hauptnutzer der Eisflächen sind der Hockey Club Luzern und der Eisklub Luzern. Weil die Vereine selbst die hohen Eiskosten nicht tragen können, sind sie auf finanzielle Hilfe angewiesen.

Unterstützung der Stadt
Die Stadt unterstützt die beiden Eissportclubs mit jährlich mindestens 35'000 Franken. Zudem leistet sie jährlich einen Beitrag an das Defizit des Eiszentrums; für 2020 sind 110'000 Franken im Budget eingestellt.

Das Luzerner Eisfeld gibt es seit 1960. Damals bestand es aus zwei offenen Eisfeldern. Anfang des Jahrtausends wurde es für 16 Millionen Franken gesamterneuert und 2003 mit einer «Wetten, dass...?»-TV-Show neu eröffnet. Seither besteht es aus einer Hockeyhalle und einem überdachten Eisfeld für den öffentlichen Eislauf. (sda)