Nachdem im letzten Jahr die Kitchen Battles in die Beizen verlegt oder sogar ganz abgesagt wurden, hat die Kitchen Battle Tour zu Gunsten der weltweiten Projekte von Cuisine sans frontières diesen Herbst wieder stattgefunden. An elf Abenden wurde in Bern, Luzern und Zürich um die Wette gekocht, jeweils ein Acht-Gang-Menu serviert und Geld - insgesamt 150'000 Franken - für die gemeinnützige Organisation gesammelt.

Beim Wettkampf kochen renommierte Kochteams aus einem Warenkorb, dessen Inhalt sie erst am Tag der Veranstaltung erfahren. Hochwertiges Fleisch und Fisch, saisonale Gemüse, Früchte und Milchprodukte von lokalen Produzenten sowie die eine oder andere unerwartete Zutat wie Hafer Amazake machen den Warenkorb aus. Unter Zeitdruck kreieren die beiden Teams daraus je ein Vier-Gang-Menü, das von den Gästen und der fünfköpfigen Jury beurteilt wird.

Aubergine als Dessert in Zürich
Der diesjährige Kitchen Battle in Zürich fand an fünf Abenden in der Aktionshalle der Roten Fabrik statt. Auf den Nose to Tail Abend mit den Restaurants Coco Grill und Ziegelhütte, den die Equipe der Ziegelhütte für sich entschied, folgte der Quartierbeiz Battle zwischen Gartenhof und dem Alten Löwen. An diesem Abend wurde das Restaurant Gartenhof zum Siegerteam gekürt.

[IMG 3]Am Freitag folgte ein Mediterranean Battle mit den Teams Parea und Saleht, bei dem sich das Parea durchsetzte. Am Start-Up Battle standen sich am Samstag Das Provisorium und das Dumpling Start-Up Madame Sum gegenüber - als Siegerteam ging Das Provisorium von der Bühne. Den Abschluss machte am Sonntag der erste vegane Battle, an dem sich das Future Cuisine Team um Lauren Wildbolz gegen das Restaurant Marktküche durchsetzte. Der klare Trend dieses Jahr: Gemüse im Dessert. Neben Kürbis und Rüebli wurden sogar Auberginen als Süssspeise serviert.

Frauen und Österreicher gewinnen in Luzern
Gemüse stand auch am ersten Abend im Luzerner Neubad im Fokus: Beim Meet no Meat Battle traf die Equipe des vegetarischen Restaurants Hiltl auf die Brasserie Bodu und setzte sich mit ihrem fleischlosen Menü durch.

Für den Alpen Battle am Samstag reisten Jeremias Riezler von der Walserstuba und Hansjörg Ladurner von Scalottas Terroir aus den Bergen in die Stadt zum länderübergreifenden Duell. Die weite Anreise hat sich für die Walserstuba gelohnt: Die Equipe aus Österreich entschied den Battle für sich. Meitschi gäge Buebe war das Motto am Sonntag. Das Frauenteam, angeführt von Christina Willi, trat an gegen die Männer um Werner Tobler an und machte das Rennen.[IMG 15]

Sato gewinnt in Bern gegen Zwillingsbruder Toffolon
In der Grossen Halle in Bern startete dieses Jahr ein Familienduell: Die Zwillinge Fabio Toffolon und Dominik Sato von den Restaurants Zum Äusseren Stand und Seepark Thun, beide mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, traten beim Zwillingsbattle gegeneinander an. Gewonnen hat Dominik Sato vom Seepark Thun. Beim Stadt-Land-Battle am Freitag setzte sich das Stadt-Team vom Kursaal Bern gegen das Land-Team vom Ziegelhüsi durch, trotz lautstarker Fantruppe im Publikum.[IMG 6]

Der Überraschungs-Battle am Samstag wurde von zwei Teams aus dem Umfeld von Dave Wälti bestritten. Er setzte sich mit seinem Team TJOD knapp gegen das Team Schwarzwurzel seines Souschefs Pascal Ralo durch.

Geld für Projekt in Burkina Faso
Dieses Jahr fliesst der Erlös primär in ein neues Projekt in Burkina Faso: Dort baut der gemeinnützige Verein Cuisine sans frontières das Foyer Fama auf, in dem vertriebe Frauen und ihre Kinder Schutz finden. In der grossen Gemeinschaftslüche können die Frauen sich und ihre Kinder versorgen.

Zugleich dient die Küche als Produktionsstätte: Die Frauen stellen dort Gerichte und Snacks her, die sie in der Stadt verkaufen. Damit verdienen sie einen Lebensunterhalt, können für sich und ihre Kinder sorgen und ihr Leben langfristig selbständig meistern. Gleichzeitig schafft der Verkauf einen Austausch mit der lokalen
Bevölkerung und damit einen Anschluss an diese. (htr/stü)