Am  1. Swiss Start-Up Innovation Camp in Luzern präsentierten 15 tourismusrelevante Start-ups ihre Businessideen und kämpften in fünf Kategorien und im Public Voting um den Sieg. Die Awards gingen an die vielversprechenden Jungunternehmen Appetita, The Trip Boutique, Kitro, Share your Bicar und RoomPriceGenie, während das Fachpublikum Involi mit dem Public Prize auszeichnete. Neben den Elevator Pitches bot das vom World Tourism Forum Lucerne organisierte Camp Stimulus Sessions zum Thema «Social Impact im Tourismus», Coaching-Talks sowie einen Workshop zur neuen Tourismusstrategie des Bundes.

Die aus Tourismus-, Verkehrs- und Start-up-Experten zusammengesetzte Jury hatte am 9. November 2018 an der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern keine einfache Aufgabe: 15 Start-ups zeigten im Rahmen des 1. Swiss Start-Up Innovation Camps in den Kategorien Destination, Hospitality, Mobility, Transaction und Impact, wie ihre Businessideen den Schweizer Tourismus voranbringen können. Die Jury beurteilte neben dem Auftritt auf der Bühne die Relevanz und die Marktchancen des Angebots, das jeweilige Businessmodell sowie die vorhandenen Team-Skills. Der Public Prize ging an das Start-up, das im Public Voting am meisten Stimmen vom Fachpublikum erhielt. Nach packenden Elevator Pitches sowie der Befragung durch Jury und Publikum durften diese Start-ups eine Auszeichnung entgegennehmen (vgl. Kurzporträts unten):

  • Hospitality-Award Appetita (Zürich): Die virtuelle Bedienung
  • Destination-Award The Trip Boutique (Zürich): Der persönliche Travel Assistant
  • Impact-Award Kitro (Zürich): Automatisches Food-Waste-Management
  • Mobility-Award Share your Bicar (Bubikon): Für nachhaltige und platzspa-rende Mobilität
  • Transaction-Award RoomPriceGenie (Zug): Revenue-Management-Software für kleine Hotels
  • Public Prize Involi (Renens): Air-Traffic-Daten für Flugsicherheit in niedriger Höhe

Im Zeichen des Wissenstransfers und des Networkings
«Das Camp hatte zum Ziel, die Rising Stars unter den Start-ups zu finden. Ich denke, das ist uns heute gelungen», freut sich René Zeier, Chairman of the Jury und Leiter des Start-up-Programms Smart-Up der Hochschule Luzern. «Im Namen der Jury gratuliere ich allen Gewinnern – aber auch allen anderen Finalisten – zu ihrem unternehmerischen Mut und ihren aussichtsreichen Businessmodellen.» Die Award-Gewinner erhalten ein Preisgeld von 5000 Franken sowie ein zweijähriges Coachingprogramm.

Ebenso wichtig wie die Elevator Pitches sind für Martin Barth, Camp-Organisator und CEO des World Tourism Forums Lucerne, die Feedbackgespräche, die Coachings und die Vermittlung von Know-how. «Wir wollen die Start-ups inhaltlich und konzeptionell fördern, sie fit machen für den internationalen Call im nächsten Jahr und sie mit potenziellen Investoren, Tourismusvertretern und Fachspezialisten vernetzen». Der Nachmittag stand deshalb ganz im Zeichen des Wissenstransfers und des Networkings.

Rahmenprogramm mit «Stimulus Sessions»
In den Stimulus Sessions widmeten sich die Gastreferenten Paras Loomba (Global Himalayan Expedition), Charoula Gkioka (Amadeus) und Prof. Dr. Stephanie Kaudela-Baum (HSLU) dem Thema «Social Impact im Tourismus.» Gerade in Zeiten, in denen Overtourism zum ernstzunehmenden Risiko wird, ist der Tourismus gefordert, soziale und gesellschaftliche Aspekte besser zu berücksichtigen. So betonten alle Referenten, wie wichtig die soziale Nachhaltigkeit und die Rücksichtnahme auf die gesellschaftlichen Gegebenheiten für eine positive Entwick-lung des weltweiten Tourismus sind.

Im zweiten Teil des Nachmittags durften sich die teilnehmenden Jungunternehmer im kleinen Kreis von ausgewiesenen Start-up-Coaches beraten lassen. Parallel dazu lud das Staatssek-retariat für Wirtschaft SECO das Fachpublikum zu einem Workshop zur Tourismusstrategie des Bundes ein. Diese sieht eine gezielte Förderung des Unternehmertums vor und stellt dabei insbesondere die Steigerung der Produktivität, die Befähigung der Akteure, die Unterstützung des Strukturwandels und die Stärkung des touristischen Arbeitsmarktes in den Vordergrund. (htr)
 


Swiss Start-Up Innovation Camp: Kurzporträts der Gewinner

Kategorie Hospitality Appetita (Zürich): Die virtuelle Bedienung
Die virtuelle Bedienung Appetita sorgt für einen entspannten Restaurantbesuch und redu-ziert die Wartezeit. Die App beantwortet Fragen, gibt Menü-Bestellungen auf und wickelt die Bezahlung ab. Davon profitiert auch der Gastgeber: Er kann die Gästebedürfnisse genauer analysieren, sein Angebot besser darauf ausrichten und dank speditivem Service erst noch mehr Gäste empfangen. www.appetita.ch

Kategorie Destination The Trip Boutique (Zürich): Der persönliche Travel Assistant
The Trip Boutique ist ein persönlicher Travel Assistant, der eine stressfreie Reiseplanung er-möglicht. The Trip Boutique macht Vorschläge, die auf die individuellen Vorlieben und das Budget der Gäste abgestimmt sind und einfach via Web-Plattform und Mobile App gebucht werden können. Dahinter steht eine Matching-Technologie, die aus einer Datenbank das je-weils passende Angebot wählt. www.thetripboutique.co

Kategorie Impact KITRO (Zürich): Automatisches Food-Waste-Management
Gemäss Fachleuten sind zwei Drittel aller weggeworfenen Lebensmittel noch essbar. Diesen Food Waste will KITRO vermeiden helfen. Dank KITRO können Restaurants und Hotels ihre Lebensmittelabfälle mit einem einfachen Tool messen und anhand der Ergebnisse Massnah-men zur Reduktion von Food Waste ergreifen. Der sorgfältige Umgang mit Lebensmitteln re-duziert ihre Warenkosten und verbessert ihre Margen. www.kitro.ch

Kategorie Mobility Share your BICAR (Bubikon): Für nachhaltige und platzsparende Mobilität
Der modern designte BICAR ist ein dreirädriges Elektrofahrzeug, das speziell fürs Sharing im städtische Gebiet entwickelt wurde. Ob fürs Pendeln zur Arbeit, fürs Einkaufen oder für den Stadtverkehr: Mit dem BICAR legt man die erste und letzte Meile nachhaltig, CO2-frei, wetterfest und platzsparend zurück. BICAR gibt es für Privatpersonen und auch für Unter-nehmen. www.shareyourbicar.com

Kategorie Transaction RoomPriceGenie (Zug): Revenue-Management-Software für kleine Hotels
In der Regel sind es vor allem grössere Hotels, die ihre Zimmerpreise dynamisch respektive unter Berücksichtigung der Nachfrage festlegen. Mit RoomPriceGenie gibt es nun auch eine Revenue-Management-Software, die speziell auf die Bedürfnisse und Ressourcen von kleine-ren Hotels ausgerichtet ist und auch ihnen ein dynamische Preisgestaltung erlaubt. www.roompricegenie.com

Public Prize INVOLI (Renens): Air-Traffic-Daten für Flugsicherheit in niedriger Höhe
Heute benutzen Touristen Drohnen am ehesten, um Ferienfotos zu machen. In Zukunft wer-den Drohnen-Taxis eine immer grössere Rolle spielen. Dank den von INVOLI erhobenen und zur Verfügung gestellten Daten wird es dann auch Privaten möglich sein, sich im Verkehr zu orientieren. Schon heute leistet INVOLI einen wichtigen Beitrag zum sicheren Nebeneinan-der von Flugobjekten in geringer Höhe. www.involi.com