Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Gastronomen?

Mein Tipp ist, sich zu 100 % und mit Herzblut im Berufsleben zu engagieren oder es ganz sein zu lassen. Lob und Kritik werden auf dem Berufsweg vielfach zum ständigen Begleiter – das prägt.

Was wünschen Sie sich für das Schweizer Gastgewerbe?

Die Veränderungen in der Gastronomie und der Hotellerie sowie auch die Geschwindigkeit, in der heute gelebt wird, machen die Wirtschaftslage generell unberechenbar. Ich wünsche mir deshalb gute Win-win-Lösungen zu den vielen offenen Fragestellungen in unserer Branche.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?

Ich habe keine Zeit, darüber nachzudenken, ob ich etwas an der Branche nicht mag. Ich liebe den Kontakt zu unseren Gästen, die Arbeit in unserem Team sowie die Suche nach neuen Ideen und Produkten, um unsere Dienstleistungen jeden Tag zu verbessern.

Der 55-jährige gelernte Koch und diplomierte Hotelier/Restaurateur SHV Daniel Reimann ist seit Januar 2017 CEO der Ospena Group AG. Zu ihr gehören schweizweit 19 Pizzeria Ristorante Molino, die Ristoranti Frascati in Zürich und das Restaurant Le Lacustre in Genf sowie seit 2015 das Marktgasse Hotel in Zürich. Im Februar eröffnete Andreas Caminada im Boutique-Hotel das erste Igniv Restaurant & Bar in Zürich.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Die Vielseitigkeit! Ich liebe es, mich mit den unterschiedlichen Herausforderungen und Anspruchsgruppen in der Gastronomie zu beschäftigen. Zudem darf ich immer wieder Neues lernen und erleben.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?

Ich versuche, unsere Mitarbeitenden mit einem verständlichen Konzept, einer klaren Positionierung und einem klar umschriebenen Aufgabenbereich zu begeistern. Deshalb ist es für mich sehr wichtig, den Mitarbeitenden Entwicklungschancen zu bieten und sie am Erfolg teilhaben zu lassen.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?

Am besten abschalten kann ich mit der Familie oder mit Freunden in der Natur. Gerade die Berge geben mir Kraft und inspirieren mich. Beim Sport kann ich mich zudem auspowern, den Kopf lüften und den Arbeitsalltag hinter mir lassen.

Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?

Das «Bettmümpfeli» auf dem Kissen suchen.

Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Weder noch – ich ziehe Blues oder Jazz vor.

Welches Hotel inspiriert Sie und weshalb?

Das Marktgasse Hotel in Zürich inspiriert mich durch seine Geschichte sowie auch durch die neuen Perspektiven, die sich mit dem Einzug des «Igniv Zürich by Andreas Caminada» bieten.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?

Ein Dinner mit Roger Federer wäre sicherlich eine spannende Erfahrung!

Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?

Die Kreditkarte.

Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?

Ich möchte die Fähigkeit haben zu meditieren – was sicherlich auch zur Beruhigung meines Umfelds beitragen würde.

Welches Lied steht zurzeit auf Ihrer Playlist zuoberst?

«Purple Rain», weil es leidenschaftlich, perfekt und voller positiver Erinnerungen ist.

Was wollten Sie als Kind einmal werden?

Chef – ich ging davon aus, dass Chefs nicht arbeiten müssen.

Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?

Ich habe einige Jugendstreiche auf dem Kerbholz und möchte dies lieber ruhen lassen.

In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

Gerne möchte ich in die Schuhe eines Fussballtrainers schlüpfen, um die Fussballer zu Spitzenleistungen anzuspornen. (npa)