Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Touristikerinnen und Touristikern?

Obwohl der Tourismus eine Exportindustrie ist, lässt sich das Produkt nicht physisch exportieren, deshalb fokussiert euch hauptsächlich auf Gäste, die geografisch nahe sind und kurze Reisewege haben, um in eure Tourismusregion zu kommen.

Was zeichnet einen guten Touristiker aus?

Jemand, der den Gast in den Fokus setzt, Impulse aus den Märkten holt und auf seine Leistungsträger und Partner hört und ihre Vorschläge, Überlegungen, Argumente und Beiträge ernst und aufnimmt.

Der Verwal­tungsrat der Aletsch Arena AG hat Philippe Sproll zum neuen Geschäfts­führer gewählt. Er übernimmt die Nachfolge von Raoul Calame. Sproll hat langjährige Berufserfahrung im Tourismusbereich. Er arbeitete in diversen Kaderpositionen in verschiedenen Destinationen, unter anderem als Geschäftsführer bei der Jungfrau Region Tourismus AG sowie zuletzt auch als Direktor der Region Estavayer-le-Lac.

Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?

Dass die Schweizer Bevölkerung vermehrt in ihrem Heimatland ihre Ferien verbringt und dass die Tourismusbranche von der Politik ernst genommen wird.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?

Das «Gärtlidenken» von einzelnen Leistungserbringern und das mangelnde Verständnis für die Herausforderungen der einheitlichen Führung einer Destinationsorganisation.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Das Leben in einer Tourismusregion, der tägliche Kontakt mit Gästen, Tourismuspartnern, den vielen motivierten Leistungsträgern und die Vielfalt der Aufgaben, die eine Destinationsorganisation ausführt.

Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?

Mein heutiger Arbeitsplatz im Aletsch-Gebiet: ein Büro mit viel Holz in einem Gebäude im Chaletstil inmitten der Berge mit einer atemberaubenden Aussicht. Selbstverständlich erfüllt der attraktive Arbeitsplatz die Anforderungen der digitalen Welt.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende für und in Ihrem Betrieb?

Indem ich Identifikation mit der Destination und der Organisation schaffe, die Mitarbeitenden in meinem Betrieb als ganzheitliche Menschen betrachte, ihnen das nötige Vertrauen schenke, sie ermutige, Initiative zu zeigen und unkonventionelle Wege zu gehen.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?

Ich mache jeden Tag in meiner Destination eine Stunde Sport; Bike, Jogging, Langlauf oder Ski. Ausserdem arbeite ich nach dem Smart-Working-Konzept.

Wofür würden Sie sich entscheiden und warum: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Walzer in der Jugendherberge, weil ich die Kulturvielfalt einer Jugi inspirierend finde und ein Walzer, wie jeder andere Musikstil, in diese Umgebung gut reinpasst.

Was trifft für Sie eher zu und warum: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten, wie Bugs Bunny sie knabbert?

Karotten, weil ich ein gesundes und nachhaltiges Leben bevorzuge.

Welche Tourismusdestination inspiriert Sie – und weshalb?

Die Aletsch-Arena und die Jungfrau-Region, weil hier Gott besonders grosszügig war und auf engstem Raum das beste Naturerlebnis der Welt geschaffen hat.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?[RELATED]

Charles Darwin und Alfred Adler. Ersterer ist der Gründer der Evolutionstheorie und Zweiter ist der Gründer der Individualpsychologie. Beide sind leider bereits gestorben.

Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?

Ich gehe ans Fenster und schaue hinaus, damit ich die Landschaft draussen bewundern und mich von ihr inspirieren lassen kann.

Was würden Sie unternehmen, wenn Sie ein Jahr lang frei hätten?

Ich würde dank einer besonderen Schnitzarbeittechnik, die ich erfunden habe, ein kleines Geschäft in den Bergen eröffnen und den Touristen personalisierte Wandholzuhren verkaufen. (og)