Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?

Im Moment wäre es sicher wünschenswert, dass sich der Euro stabilisiert, da er für den Schweizer Tourismus massgebend ist. Sicher ist auch wichtig, stetig an Innovationen zu arbeiten, um Neues, und damit Anreize, für einen Besuch in der Schweiz zu schaffen.

Was zeichnet eine gute Touristikerin aus?

Die Freude am Kontakt mit anderen Menschen und Offenheit. Auch Kreativität und Innovationskraft sind wichtig, damit man die Tourismusregion nicht nur stabil halten, sondern auch weiterentwickeln kann.

Die 1992 in Samedan (GR) geborene Deborah Gröble absolvierte nach der Matura am Gymnasium Academia Engiadina, Samedan, und einem zweimonatigen Englischaufenthalt in Kapstadt, bis Juni 2017 die Höhere Fachschule für Tourismus (HFT) Graubünden. Im Sommer 2018 stieg sie bei Silvaplana Tourismus ein. Seit 1. April 2019 hat sie die Geschäftsführung inne.

Welchen Tipp würden Sie jungen aufstrebenden Tourismusfachleuten geben?

Seid offen und habt vor allem Freude an dem, was ihr macht. Pflegt den Austausch mit Gästen und Einheimischen, um die Bedürfnisse abzuholen und das Angebot darauf ausgerichtet zu gestalten. Seid «am Puls».

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Kein Tag ist wie der andere. Ich bin viel unterwegs und begegne spannenden Persönlichkeiten. Das inspiriert mich immer wieder aufs Neue.

Was mögen Sie an der Tourismusbranche nicht?

Eine grosse Herausforderung ist bestimmt, dass sich alles auf die wenigen Monate während den Hauptsaisons konzentriert. Mit entsprechenden Angeboten versuchen wir natürlich, auch die Nebensaisons zu stärken.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?

In der Natur. Da kann ich den Kopf lüften und auftanken. Im Sommer bin ich gerne am Windsurfen, Klettern oder Wandern. Im Winter trifft man mich oft beim Skifahren oder auf einer Skitour.

Wie begeistern Sie Mitarbeitende?

Ich versuche, meine eigene Begeisterung für diesen schönen Ort und den Tourismus weiterzugeben.

Welche Tourismusregion inspiriert Sie?

Kroatien. Die Region hat in den letzten Jahren viel in den Tourismus und dessen Infrastruktur investiert.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne Nachtessen?

Mit Greta Thunberg. Ich finde es faszinierend, mit wie viel Kraft, Energie und Nachdruck sie sich für den Klimaschutz einsetzt.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?

Die Gletscherschmelze mit einem Fingerschnippen stoppen.

Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Klingt beides sehr interessant! Ich würde aber wohl eher zur Punk-Musik im Nobelhotel feiern.

Welches Hotel inspiriert Sie?

Die Monte-Rosa-Hütte in Zermatt. Sie zeugt davon, wie man moderne Architektur in die Natur integrieren kann.

In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

In jene eines Skirennfahrers, der die Skirennstrecke in Lake Louise mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 130 km/h hinunterprescht.

Was wollten Sie als Kind einmal werden?

Als kleines Mädchen wollte ich nach Amerika auswandern, Cowgirl werden und eine grosse Ranch mit vielen Pferden besitzen. (npa)