Welchen Tipp geben Sie jungen, aufstrebenden Hotelièren und Hoteliers?

Setzt euch Ziele und verfolgt diese mit einer gesunden Portion Ehrgeiz, einer offenen, ehrlichen und herzlichen Art und lasst euch auch zeigen, dass Ziele auf verschiedene Arten und verschiedenen Wegen erreicht werden können.

Was zeichnet eine sehr gute Hotelière oder einen sehr guten Hotelier aus?

Er oder sie erkennt Talente, fördert diese und hat so die Möglichkeit, mit ihnen zusammen einzigartige Erlebnisse und Momente für die Gäste zu schaffen.

Seit 50 Jahren haben die Frauen in der Schweiz das Stimmrecht. Welchen Stellenwert haben die Frauen im Tourismus heute?

Leider immer noch einen zu kleinen. In der Vergangenheit hat es die Branche teilweise verpasst, flexiblere Arbeitsmodelle für Teilzeitbeschäftigte zu schaffen, um weibliche Gastgeber-Persönlichkeiten langfristig im Betrieb und somit in der Branche halten zu können.

Was wünschen Sie sich für den Schweizer Tourismus?

Dass der Fokus wieder auf die Stärken unseres Landes und die vielen innovativen Ideen gerichtet wird, sodass die Schweiz wieder den Stellenwert erhält, den ein so schönes Land verdient hat.

Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?

Menschen mit viel Herz und einer ehrlichen Art können praktisch jedes Missgeschick wettmachen. Unsere Arbeit kann definitiv nicht durch Maschinen ersetzt werden.

Wie sieht für Sie ein attraktiver Arbeitsplatz aus?

Ein Ort, der offen für individuelle Ideen ist; wo Leistung und Einsatz wertgeschätzt und nicht ausgenutzt werden.

Was mögen Sie an Ihrer Branche nicht?

Dass oftmals den Mitarbeitenden nicht die Wertschätzung zukommt, die sie verdient haben.

Bettina Arpagaus
Die gebürtige Heidnerin absolvierte die Hotelfachschule Passugg und ist nach mehrjähriger Anstellung im Kursaal Bern über das «Waldhaus Flims» im 2010 in ihre Heimat zurückgekehrt. Sie stieg im Maiensäss-Hotel Guarda Val oberhalb der Lenzerheide als Event-Managerin ein und war von 2016 bis 2018 als Vizedirektorin tätig. Gemeinsam mit ihrem Partner Philip Arnold, der 2015 zum 4-Sterne-Superior-Betrieb stiess, hat sie im Juni die Nachfolge von Direktor Ralph Treuthardt übernommen.

Wie begeistern Sie Ihre Mitarbeitenden?

Mit konkreten Zielsetzungen, Laufbahnplanung und Motivation, Verantwortung zu übernehmen, und mit regelmässigen internen Weiterbildungen.

Wie sorgen Sie für eine Work-Life-Balance?

Mit fixen Mami- und Papi-Tagen mit unseren drei Kindern und natürlich mit Familienferien.

Wofür würden Sie sich entscheiden: Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel oder Walzer in einer Jugendherberge?

Punk-Musik in einem 5-Sterne-Hotel; dort gibt es an der Réception bestimmt Ohropax, falls ich von der Musik genug habe.

Was trifft eher zu: ein orgiastisches Bankett wie bei Asterix oder gesunde Karotten knabbern wie Bugs Bunny?

Definitiv das Bankett: Was gibt es Schöneres, als mit Freunden in der Natur am Feuer eine grosszügige Tavolata mit einer feinen Magnumflasche Wein zu geniessen?

Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn Sie auf Reisen gehen?

Lieblingskleid und -schmuck unserer grössten Tochter, die Spielzeugautos unseres Juniors und der Babybrei für die Kleinste. So sind entspannte Tage garantiert.

Welches Hotel inspiriert Sie und weshalb?

Sämtliche Hotels, in denen ich auch bei meinem dritten oder vierten Besuch noch dieselben Mitarbeitenden antreffe.

Was machen Sie als Erstes, wenn Sie als Gast ein Hotelzimmer betreten?

Versuchen zu vergessen, dass ich Hotelière bin, und einfach geniessen.

Mit welcher berühmten Person würden Sie gerne zu Abend essen?

Roger Federer. Die natürliche und offene Art, verbunden mit einer solch unglaublichen Karriere, fasziniert mich.

Welche besondere Fähigkeit würden Sie gerne beherrschen?

Ich würde zwischendurch den Tag verlängern, damit unsere Kinder, mein Mann, die Gäste und die Mitarbeitenden ihre Zeit, die sie verdient haben, erhalten.

Welches Lied können Sie im Dauerloop hören?

«Heimweh» von Plüsch. Es beschreibt für mich, wie wunderbar die Berge sind.[RELATED]

Was wollten Sie als Kind einmal werden?

Ich wollte Krankenschwester werden. Allerdings ohne Nadeln und Blut.

Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?

Mein Cousin und ich haben es geliebt, die Ferienhäuser der Nachbarn von innen zu besichtigen, wenn diese nicht in Lenzerheide waren…

In wessen Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

In die Schlittschuhe von Denise Biellmann, damit ich einmal solch elegante Pirouetten auf dem Eis drehen könnte. (npa)