Wegen Erreichung der Altersgrenze haben der bisherige Verwaltungsratspräsident der Appenzeller Bahnen AG (AB), Fredy Brunner, und das Verwaltungsratsmitglied Juan Felix Gut an der Generalversammlung 2018 den Rücktritt erklärt. Aus privaten Gründen ist auch Dieter Wepf zurückgetreten.

Der Verwaltungsrat nahm in der Folge eine längerfristig orientierte Nachfolgeplanung in Angriff. Dazu wurde ein detailliertes Anforderungsprofil für den Verwaltungsrat erarbeitet. Ziel des Verwaltungsrates sei es, eine schrittweise Verkleinerung und eine Entpolitisierung einzuleiten, wie es in einer Mitteilung heisst. Deshalb sei auch das VR-Mitglied Andreas Gantenbein (Gemeindepräsident Waldstatt) zurückgetreten.

Neuer Präsident – neue Mitglieder
An der GV vom vergangenen Freitag in Appenzell bedankte sich der Verwaltungsrat bei den austretenden VR-Mitgliedern für deren grosse Engagement. Ein besonderer Dank galt  Fredy Brunner, der den Verwaltungsrat in den letzten drei Jahren mit Umsicht führte und wesentlich zur Modernisierung der Appenzeller Bahnen beitrug.

Im Rahmen der Nachfolgeplanung wurde das Präsidium öffentlich ausgeschrieben. Als neuer Präsident wählten die Aktionäre Ernst Boos – noch bis Ende 2018 Geschäftsführer der Regionalbahn Thurbo. Ebenfalls neu im Verwaltungsrat sind Markus Geyer, Utzenstorf, und Daniel Weder, Birchwil.

Die bisherigen Verwaltungsräte Anita Dörler, Köbi Frei, Clemens Wick, Peter Jans und Thomas Rechsteiner wurden von der Generalversammlung wiedergewählt.

Das Bahnunternehmen, welches ein Netz von Eisenbahnen in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden sowie St. Gallen betreibt blickt auf ein bewegtes Geschäftsjahr 2017 zurück. Die Modernisierung ist im vollen Gange und an diversen Orten auf dem Streckennetz gut sichtbar. Die Anzahl Reisender ist 2017 von 5,05 auf 5,16 Millionen Fahrgäste leicht angestiegen. Konstant geblieben sind 2017 die Erträge. Dagegen haben Sonderabschreibungen in Zusammenhang mit der Erneuerung des Rollmaterials das Jahresergebnis belastet.

Elf «Tangos» und fünf «Walzer» im Bau
Das Jahr 2017 war geprägt von vielen Bausitzungen und von der Bestimmung wichtiger Komponenten für die neuen Züge. Ende März 2018 wurden die ersten Fahrzeuge ausgeliefert. Sie sind nun für Testfahrten auf dem Streckennetz der AB unterwegs. Ab August 2018 sollen die ersten Fahrzeuge in den Fahrgastbetrieb gehen.

Für den Unterhalt der neuen elf Züge auf der Linie Trogen-St. Gallen-Appenzell musste die Werkstatt Speicher umgebaut werden. Mit der Grubenverlängerung, dem Dacharbeitsstand und dem Fahrleitungsumbau ist die Werkstatt für die Instandhaltung der Tango-Fahrzeuge gerüstet, bis das Instandhaltungszentrum Appenzell fertiggestellt sein wird.

Die bestehenden Fahrzeuge der Linie St. Gallen–Trogen werden an die Transport Publics Neuchâtelois verkauft. Sie werden dazu umfassend erneuert und verlassen das AB-Netz Ende 2018. Anlässlich der Generalversammlung konnten die Aktionäre die neuen Züge erstmals von innen betrachten. Es standen ein  «Tango» und «Walzer» zur Besichtigung auf dem Gleis.

htr