Zum Schutz der Besucher und Angestellten setzen die Weihnachtsmärkte im Kampf gegen die Virus-Übertragung auf unterschiedliche Massnahmen und Konzepte. Während etwa in Lausanne der Markt frei zugänglich ist und nur für die Restaurants die Zertifikatspflicht gilt, dürfen Märkte in Basel nur mit Zertifikat besucht werden.

Hohe Kosten für Zertifikatskontrollen
Trotz der strengeren Vorlagen rechnen die Basler Weihnachtsmärkte mit ähnlich hohen Besucherzahlen wie vor der Pandemie. Laut Sabine Horvath, Leiterin Aussenbeziehungen und Standortmarketing des Kantons Basel-Stadt, werden in diesem Jahr auch vermehrt Besucher aus dem grenznahen Ausland erwartet, wo einige Märkte geschlossen bleiben. Vor allem in Deutschland gelten für die Märkte strenge Regeln.

Die für die Basler Weihnachtsmärkte vorgesehenen Corona-Massnahmen gehen ins Geld. Nur schon für die Kontrollen der Zertifikate müssen die Betreiber zusätzliches Personal rekrutieren. Wie hoch die Zusatzkosten ausfallen werden, sei nur schwer abschätzbar und hänge auch davon ab, ob es zu Verschärfungen komme, sagte Sabine Horvath der Nachrichtenagentur AWP. Sie geht für alle Märkte in Basel von Kosten aus, die die 100'000 Franken «auf jeden Fall» übersteigen werden.

Auch in Zürich verlangen beliebte Märkte wie das «Wienachtsdorf» auf dem Sechseläuteplatz das Vorweisen des QR-Codes im Corona-Zertifikat. Zudem kann an den Ständen in diesem Jahr nicht mit Bargeld bezahlt werden. Auch wurde in Zürich auf den Aufbau einer Eisbahn verzichtet und die Zahl der Marktstände um einen Viertel verringert.

«Die Pandemie hat die Planungsarbeiten erschwert», sagte «Wienachtsdorf»-Organisatorin Katja Weber. Auf die lange Sicht sei ein solcher Aufwand «unmöglich» zu bewältigen. Weber hofft, dass die Austragung des Marktes für mehr Gäste in den Hotels der Stadt sorgen wird. In der Stadt leidet die Hotellerie besonders unter dem Rückgang bei internationaler Touristen und Geschäftsreisenden.

Guter Start in der Romandie
Derweil zeigen sich die Betreiber der Weihnachtsmärkte in Montreux und Lausanne mit dem Start zufrieden. Dieser sei am vergangenen Wochenende bei herrlichem Wetter und mit vielen Besuchern über die Bühne gegangen, sagte Montreux-Marktleiter Yves Cornaro. Zwar seien Carreisen ausgefallen, dagegen habe die Zahl der Individualreisenden zugenommen.

Trotz des guten Beginns geht Cornaro von einem deutlichen Rückgang der Besucherzahlen in Montreux von 25 bis 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 aus. Und auch die Suche nach Sponsoren sei in diesen von Corona geprägten unsicheren Zeiten schwieriger geworden.

In Lausanne startete der «Bô Noël» ebenfalls mit guten Besucherzahlen, wie Mitorganisator Olivier Gallandat erklärte. Die Zertifikatskontrollen vor den Restaurants habe gut geklappt und die Warteschlangen seien nicht zu lang geworden. In ihrem Budget rechnen die Lausanner mit einem Verlust in Höhe von 100'000 bis 150'000 Franken. Auch dort fehlen nämlich Sponsorengelder. (awp/sda)