Hans-Kaspar Schwarzenbach, Mitte Januar haben Sie in die Hotellerie gewechselt und die Betriebsleitung des Reka-Feriendorfs Hasliberg (BE) übernommen. Was veranlasste Sie 
zu diesem örtlichen und beruflichen Tapetenwechsel?

Vor meiner Zeit in Arosa waren wir oft in Reka-Resorts in den Ferien. Wir verbrachten dort stets eine sehr schöne Zeit, wurden immer hervorragend empfangen und beherbergt. Jetzt darf ich ein solches führen, meine Frau arbeitet auch mit, und das freut mich sehr. Dass wir dafür ins Berner Oberland dürfen, ist wie das Tüpfchen auf dem i – als Wanderer und Biker warten dort viele neue Berge auf uns!

Sie waren als Tourismusdirektor von Arosa dreimal für den «Milestone» nominiert. Zweimal holten Sie den begehrten Tourismuspreis mit einem «Herausragenden Projekt» ins Schanfigg. Darf das Berner Oberland und die Parahotellerie mit einem weiteren innovativen Coup von Ihnen rechnen?

Es wäre vermessen, so was zu versprechen, und vorsätzlich gewinnt man sowieso keinen Milestone. Alleine war ich ausserdem nicht, es gehören immer auch Vorgesetzte dazu, die etwas zulassen, das neu, einzigartig und deshalb auch erfolgreich sein könnte – mit Betonung auf könnte. Dass diese Voraussetzungen bei der Reka stimmen, davon bin ich überzeugt.

Zur Person
Hans-Kaspar Schwarzenbach ist seit 2013 Tourismusdirektor von Disentis-Sedrun. Seit 15. Januar führt der Betriebsökonom das Reka-Feriendorf in Hasliberg (BE). Von 2000 bis 2008 war er Tourismusdirektor von Arosa, danach zwei Jahre lang bei Davos-Klosters. Seit 2011 ist der 51-jährige gebürtige Adliswiler Präsident von Zürioberland Tourismus. Seine Karriere begann Schwarzenbach bei der Post. Mit seiner Frau Christine hat er drei erwachsene Kinder.

Was wünschen Sie sich vom Tourismusjahr 2018?

Ich wünsche mir weniger Politik und mehr Mut.

Was zeichnet einen sehr guten Touristiker aus?

Er hat Vorgesetzte und Gemeinde­behörden, die ihn machen lassen. Es ist kein Zufall, dass Pascal Jenny in Arosa so wirbeln kann.

Mit welcher historischen Person würden Sie gerne Nachtessen?

Einen Abend mit Albert Einstein stelle ich mir unglaublich inspirierend vor, und ich bin wie er der Meinung: Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.

Wie erholen Sie sich nach einem anstrengenden Tag?

Joggen oder Radfahren im Zürcher Oberland – anschliessend ein, zwei 
Bierchen. Alternativ: Ein Spaziergang am Pfäffikersee mit meiner Frau und Einkehr in der «Jucker Farm».

Wenn Sie ein Jahr lang Ferien hätten, was würden Sie dann machen?

Die «Panamericana» mit dem Rad. Zuerst würde ich jedoch noch etwas Spanisch lernen.

Können Sie eine Woche ohne Handy und Internet überleben?

Nein, warum auch? Wobei – letztes Jahr auf der Gibb-River Road in Australien hatte ich genau das, und es ging gut.

Welches ist ihre Lieblings-Musik­gruppe oder Lieblingsmusiker?

Iron Maiden, Nightwish etc. Meine Mutter meinte immer: «Das geht vorbei, wenn du mal erwachsen und gescheiter bist.» – Offenbar bin ich ein dummes Kind geblieben.

Was wollten Sie als Kind einmal werden?

Lastwagenchauffeur – immerhin da hatte Mutter recht.

Welchen Jugendstreich vergessen Sie nie?

In der «Stifti» rief ich einige Kollegen an und gab mich als Personalchef aus, dessen Dialekt ich beherrschte. Ich wies sie in die Schranken, weil sie um 4 Uhr morgens so heftig an meine Tür gepoltert haben, bis mein Nachbar die Polizei rief. Als sie gemeinsam ein Entschuldigungsschreiben aufsetzen wollten, musste ich sie dringend aufklären. Wir lachen heute noch darüber.

In welche Schuhe möchten Sie einen Tag lang schlüpfen?

In die selbstbindenden Turnschuhe von Marty McFly («Zurück in die Zukunft»): Zeitmaschine und Hoverboard fahren – wobei mein elektrisches Einrad diesem schon sehr nahe kommt.

npa/pt