Das 6. World Tourism Forum Lucerne (WTFL), das am Donnerstag und Freitag im KKL Luzern über die Bühne gegangen ist, befasste sich mit den drei Schwerpunktthemen Innovations-, Talent- und Diversitätsmanagement.

550 Teilnehmende aus 80 Ländern stellten sich einer Diskussion, die klar aufzeigte, dass die digitale Transformation die Tourismusbranche über neue Geschäftsmodelle in die Zukunft führt. Das hat auch Auswirkungen auf die Anforderungsprofile der Mitarbeitenden. Agilität, soziale Kompetenz und gelebte Nachhaltigkeit sind die Kernbegriffe dazu.

Einen Auftritt hatte auch Bundesrat Guy Parmelin. In seinem Referat unterstrich der Vorsteher des eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung, die Stärke des Innovationsstandortes Schweiz. «Die Stärken der Schweiz zeigen sich vor allem auch in der Innovationskraft der Tourismusbranche», führte Parmelin aus. Veranstaltungen wie das World Tourism Forum Lucerne seien wichtige Plattformen und als eigentliche Innovationstreiber zu verstehen.

Insgesamt fanden anlässlich des World Tourism Forum Lucerne im KKL und an ausgelagerten Orten wie der Hotelfachschule Luzern über dreissig Referate, Panels, Präsentationen, Pitches, Preisübergaben, Workshops und Parallelsitzungen statt. Gastland war die Tourismusdestination Ras Al Khaimah.

Schweizer Jungunternehmer ausgezeichnet
Ein weiteres Highlight war das 4. Start-up Innovation Camp, das im Vorfeld des WTFL stattfand. Die internationale Jury hat aus fünfzehn Finalisten (es bewarben sich 250 Start-up-Unternehmen aus 56 Ländern) fünf Sieger erkoren.

Allesamt sind es Schweizer Jungunternehmen, welche in den Kategorien Hospitality, Mobility, Destination, Impact und Transaction den ersten Platz belegen. Es sind dies die Firmen Trip Boutique, Zürich (Destination), Prognolit, Winterthur (Hospitality), RoomPriceGenie, Zug (Transaction), KITRO, Zürich (Impact) sowie EuroTube, Zürich (Mobility). Die Preisträger profitieren neben einem Preisgeld von 20’000 US-Dollar von einem zweijährigen Coaching durch erfahrene Führungskräfte und Unternehmer.

Das Projekt «Tourism by Tomorrow»
Am WTFL detaillierter vorgestellt wurde auch das Konzept  des 2018 lancierten Projekts «Tourism by Tomorrow», das vom Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), der Neuen Regionalpolitik (NRP), der Stadt Luzern und verschiedenen Kooperations- und Industriepartnern wie der Bürgenstock Selection und der Orascom Development von Samih Sawiris unterstützt wird. Mit ihm entsteht in Luzern ein eigentlicher Innovationshub für den zukünftigen Tourismus. 

Das Projekt umfasst auch ein einwöchiges Camp für schweizerische und globale Start-up-Firmen. «Tourism by Tomorrow« findet 2021 erstmals statt. Ein weiteres Element des Konzepts ist eine bereits bestehende Online-Plattform, welche die Start-up-Firmen mit Investoren und Dienstleistern zusammenbringt. Kern ist eine strukturierte Datenbank, welche laufend zukunftsträchtige Start-up-Unternehmen in den Bereichen Tourismus, Reisen, Mobilität und Gesundheit aufspürt und im Sinne eines «Ökosystems» auf die Plattform führt.

Eine positive Bilanz
Für Martin Barth, CEO des WTFL, ist die 6. Auflage des Forums ein voller Erfolg: «Nicht nur konnten wir einmal mehr die Teilnehmerzahl erhöhen, auch die Resonanz war in allen Belangen positiv. Es hat sich einmal mehr gezeigt, dass das WTFL eine einzigartige Plattform ist, auf der sich weltweit führende Unternehmen aus den Bereichen Tourismus, Reisen und Hospitality treffen, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Das WTFL ist die einzige Plattform, die Start-up-Unternehmen, junge Führungskräfte und Studierende mit Investoren, Ministern und CEOs zusammenbringt.»

In den letzten zehn Jahren habe sich die Plattform zu einem ganzjährigen Netzwerk von Führungskräften und Vordenkern aus diversen Bereichen (Wirtschaft, Bildung, Regierung, Finanzen und Gesellschaft) entwickelt, die positive Veränderungen in der Reisebranche, im Tourismus und in der Hotellerie anregen, betonte Martin Barth. (htr)

Zum Interview mit den zwei Top-Referenten Haitham Mattar, CEO der Ras Al Khaimah Tourism Development Authority und Puneet Chhatwal, CEO der Indian Hotels Company Limited