Zwar dürfen nach den neusten Beschlüssen des Bundesrates die Restaurants mit entsprechenden Auflagen und unter Einhaltung der Abstandsregeln ab dem 11. Mai wieder Gäste empfangen, doch die Bergbahnen haben trotz eines vorgelegten Schutzkonzeptes bisher keinen konkreten Öffnungstermin in Aussicht gestellt bekommen. Das selbe gelte auch für andere touristische Teilbereiche wie die Schifffahrt, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der Schweizer Tourismusverbände.

Klarheit erwarten die Verbände frühestens am 27. Mai. Dann will der Bundesrat seine Pläne für die dritte Lockerungs-Etappe ab dem 8. Juni bekannt geben. Der Tourismus, der seine Wertschöpfung nur dann vollständig erbringen könne, wenn allen Teilbranchen die Öffnung zeitnah wieder erlaubt sei, müssten  sich nun weiterhin in Geduld üben, heisst es weiter.[RELATED]

Die Verbände versprechen die Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Mitarbeitenden gemäss den Vorgaben umzusetzen. Die Gelegenheit, offene Punkte beziehungsweise Planungsunsicherheiten zu diskutieren, ergebe sich für die Allianz jedoch nun erst in knapp einem Monat, wenn der zweite Tourismusgipfel mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Vizepräsident Guy Parmelin und Gesundheitsminister Alain Berset anstehe. Im Hinblick auf die Planung des touristischen Sommers sei dies aber sehr spät. Die Branche strebe eine raschere Klärung an.

Noch keine Alternative zu «stay home»
Am ersten Treffen vom vergangenen Sonntag hätten die Verbände mit dem Bundesrat über mögliche Alternativen diskutiert, weil die Ankurbelung der touristischen Nachfrage mit der Anweisung «Bleiben Sie zuhause» nicht umsetzbar ist. Ein Vorschlag diesbezüglich wurde an der Medienkonferenz vom Mittwoch aber nicht präsentiert.

Die Öffnung des öffentlichen Verkehrs ab dem 11. Mai würde nun zumindest implizieren, dass das Reisen in beschränktem Masse und unter Einhaltung der Empfehlungen des BAG betreffend Hygiene und sozialer Distanz wieder möglich ist. Aber auch hier würde die Branche eine rasche Klärung durch den Bundesrat erwarten.

Weitere Unterstützungsmassnahmen nötig
Um Liquiditätsprobleme, drohende Überschuldungen und Konkurse bei touristischen Betrieben auf breiter Front abzuwenden, brauche es laut den Verbänden nun ergänzend weitere Unterstützungsmassnahmen seitens der Politik.

Die Tourismusbranche fordere nach wie vor, dass einfache Covid-19-Kredite für die gesamte Laufzeit zinsfrei vergeben werden sowie einen Rückzahlungserlass dieser Kredite in Härtefällen. Zudem sei die touristische Nachfrage mit einem Konjunktur- und Impulsprogramm für das In- und Ausland anzukurbeln, so die Tourismusallianz. (htr)