Der Bundesrat will für die Periode 2020-2023 insgesamt 373,1 Millionen Franken zur Standortförderung einsetzen. Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag behandelte die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrates (WAK-N) die bundesrätliche Standortförderungsbotschaft und beriet über die finanzielle Ausstattung der touristischen Förderinstrumente Schweiz Tourismus, Innotour, Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) und Neue Regionalpolitik (NRP) für die kommenden vier Jahre.

Eine Minderheit der Wirtschaftskommission möchte die Finanzierung von Schweiz Tourismus von 220,5 auf 240 Millionen Franken erhöhen, damit die Herausforderungen des Schweizer Tourismus angepackt werden können. Die Mehrheit jedoch entschied bei diesem Thema, dem Antrag des Bundesrates zu folgen und keine Anpassung der Mittel auf 240 Mio. Franken zu sprechen.

Die touristischen Verbände reagieren enttäuscht über den WAK-Entscheid. Mit dem Vorschlag von 220,5 Mio. Franken sei es nicht möglich, die nachhaltige Rückgewinnung der wichtigen europäischen Märkte insbesondere für die ländlichen und alpinen Regionen zu forcieren, argumentieren die Verbände. Schweiz Tourismus müsse auch grosse Anstrengungen unternehmen, damit das segmentierte digitale Marketing weiter erfolgreich ausgebaut werden könne. Die hohe asiatische Teuerung werde schliesslich eine weitere Stärkung dieser Märkte verhindern. «Stehen Schweiz Tourismus in der Periode 2020- 2023 nicht 240 Mio. Franken zur Verfügung, wird das Landesmarketing massiv geschwächt», schreibt der Dachverband HotellerieSuisse in einer Stellungnahme zum Entscheid der WAK.

Innovationsförderung als wichtige Stütze für die Wettbewerbsfähigkeit
Die Branche begrüsst hingegen, dass die Mehrheit der WAK-N mehr Mittel für Innotour sprechen möchte als der Bundesrat. Bei 14 zu 10 Stimmen und einer Enthaltung soll der Beitrag von 22,8 auf 30 Millionen Franken erhöht werden. Damit würden der Branche während der Jahre 2020- 2023 die gleichen Mittel für innovative Projekte zur Verfügung stehen wie in den letzten vier Jahren, was die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärkt.

Die Verbände fordern nun den Nationalrat auf, in der Sommersession ihre Anliegen zu berücksichtigen sowie der Minderheit der WAK-N zu folgen, den Kredit an Schweiz Tourismus von 220,5 auf 240 Millionen Franken zu erhöhen, damit der Tourismusstandort Schweiz nicht weiter geschwächt werde. (htr)