In den vergangenen zwei Jahren sei eine neue Organisation entstanden, die nun die Chance biete, national und regional gemeinsam strategische und technische Entwicklungen für ein verbessertes Angebot im öffentlichen Verkehr (ÖV) zu entwickeln, erklärten die Verantwortlichen von Allicance SwissPass am Dienstag vor den Medien in Bern.

Nicht zufällig taucht im Namen der Branchenorganisation der Begriff «SwissPass» als ein Symbol für die Zusammenarbeit im ÖV auf. «Der ÖV in der Schweiz ist ein vielfältiges Gemeinschaftswerk verschiedener Partner. Das Ziel ist es, hier mehr Kunden zu bekommen und die Nutzung für Kunden einfacher zu machen», sagte Andreas Büttiker, Vorsitzender der Verbünde.

Alle 17 Tarifverbünde an Bord
Laut Büttiker haben sich alle 17 regionalen Tarif- und Verkehrsverbünde einstimmig der Alliance SwissPass angeschlossen. 40 Prozent der gesamten Einnahmen im ÖV Schweiz würden in den Verbünden erwirtschaftet. Über eine Million Jahresabos und rund 4,7 Millionen Monatsabos gebe es in den Verbundsregionen. Zum Vergleich: Pro Jahr werden rund 500'000 Generalabonnemente verkauft.

Das Ziel der neuen Branchenorganisation ist eine weitgehende Harmonisierung zwischen den Verbünden und dem nationalen ÖV. Die Verbände schafften aber auch regionale Identität und bräuchten eine gewisse Flexibilität bei den Tarifen, zumal der regionale Verkehr zur Hälfte von Kantonen und Gemeinden bezahlt werde, betonte Büttiker.

Diese Autonomie bleibt auch künftig bestehen. «Beschlüsse für einzelne Regionen bleiben in der Region», erklärte auch Helmut Eichhorn, Geschäftsführer von Alliance SwissPass. Dreh- und Angelpunkt der Kooperation ist die von der Geschäftsstelle betriebene IT-Plattform Nova.

Mehreinnahmen durch Mehrnutzung
Das Preis-Leistungsverhältnis im ÖV soll künftig bei einem stabilen Gesamtpreisniveau verbessert werden, wie Eichhorn erklärte. Mehreinnahmen sollen durch Mehrnutzung erzielt werden. Die preislichen Eintrittshürden in den ÖV sollen unter anderem mit attraktiven Angeboten bei Einzelreisen gesenkt werden.

Eine Lösung sieht BLS-Chef Bernard Guillelmon, der das höchste strategische Gremium von Alliance Swiss Pass leitet, im Automatischen Ticketing. Den Kunden werde damit der Einstieg in den ÖV einfacher gemacht.

Generell werde der Vertrieb in Zukunft digitaler werden. Es werde aber immer noch Schalter und Automaten geben, aber sicher mehr Webshops oder Smartphone-Applikationen. Nicht opportun ist laut Guillelmon derzeit eine Abschaffung des Generalabonnements. (sda)