Im Geschäftsjahr vergangenen Geschäftsjahr sank der Gesamtertrag der Bellwald Sportbahnen AG um rund 200‘000 Franken (-7,2 %). Dank Kosteneinsparungen und insbesondere auf Grund von ausserordentlichen Erträgen (Rückzahlungsverzichte von ehemaligen Hasengoldmitglieder), kann das Walliser Bergbahnunternehmen dennoch ein positives Jahresergebnis von 35'000 Franken ausweisen.

Das Sommergeschäft 2019 verzeichnete ein Minus von 6,4 Prozent, was auf die aufwendigen Hochwasserschutzarbeiten bei der Alpstrasse Gassen-Richenen zurückzuführe sei, wie es in einer Mitteilung heisst.

Beim Winterverkehrsertrag, per Ende Februar 2020 noch auf Rekordkurs, resultierte nach der Coronavirus-bedingten, behördlichen Schliessung vom 13. März 2020 ein Minus von 6,6 Prozent. Dass die um fast 12 Prozent zurückgegangenen Ersteintritte (Skierdays) finanziell nicht stärker ins Gewicht gefallen sind, könne laut den Sportbahnen einerseits mit der generell ertragsschwächeren Saisonphase ab Mitte März, anderseits mit dem dynamischen Preismodell der Bellwald Sportbahnen AG, welches den Ertrag pro Skierday positiv beeinflusst und die Ertragslage im Winter absichern, begründet werden.

Bei den wichtigsten Finanzkennzahlen der Branche fällt die Bellwald Sportbahnen AG im Vorjahresvergleich von überdurchschnittlichen Werten an den unteren Rand der optimalen Ratio, heisst es weiter. So sei beispielsweise das EBITDA (Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern) um 4,8 auf neu 26,2 Prozent, der Cashflow um 5,5 auf neu 22,4 Prozent gesunken.

Die Bellwald Sportbahnen stehen vor wegweisender Zukunft
Im vergangenen Winter kam es bei der in die Jahre gekommenen Zubringerbahn Gassen-Richenen leider vermehrt zu technischen Störungen. Dies veranlasste den Verwaltungsrat der Bellwald Sportbahnen AG umgehend, erneut technische Abklärungen und Massnahmen zu definieren, um diese Störungen bestmöglich in den Griff zu bekommen.

Zeitgleich wurde die Projektierung der Ersatzanlage Gassen-Richenen entscheidend vorangetrieben. So konnte das Gesamtprojekt bereits im August 2020 der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Das ambitionierte Ziel der Sportbahnen bleibt weiterhin die Eröffnung der neuen 6-er-Sesselbahn Gassen-Richenen im Dezember 2022.[IMG 2]

Für das Projekt wird eine Aktienkapitalerhöhung von 2,85 Millionen Franken benötigt. Die restliche Finanzierung der insgesamt 10,5 Millionen Franken Investitionskosten sollen mittels neuem Bergbahnengesetz, NRP Darlehen und Fremdkapital sichergestellt werden.

Alles in allem sei es eine grosse Herausforderung für die Bellwald Sportbahnen und benötige die Unterstützung der Gemeinde, sämtlicher Leistungsträger, Ferienwohnungsbesitzer und Einheimischen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Den Verantwortlichen sei bewusst, dass trotz Support, eine solche Investition auch künftig ein rigoroses Kostenmanagement beinhalte. Die mögliche Aktienzeichnungsaktion laufe laut Bergbahnunternehmen noch bis Ende Februar 2021.

Parallel seien immer noch die Bestrebungen der Verbindungsbahn Fiesch-Bellwald in Gang, was die Destination Bellwald zusammen mit der neuen 6-er-Sesselbahn in eine neue Liga führen würde.

Wechsel im Verwaltungsrat
An der Generalversammlung der Bellwald Sportbahnen AG, die wegen der momentanen behördlichen Auflagen nicht physisch stattfinden konnte, wurde Andreas Wyden verabschiedet. Der langjährige, seit 1992 amtierende Verwaltungsratspräsident wolle sich laut Mitteilung persönlich neu orientieren und habe sich entschieden das Unternehmen nach 32 Jahren im Verwaltungsrat zu verlassen.

Die Generalversammlung wählte Martin Bittel, scheidender Gemeindepräsident von Bellwald und Verwaltungsratsmitglied seit 2010 als künftigen Verwaltungsratspräsidenten. Nicolas Hess und Frédéric Bumann wurden neu in den sechsköpfigen Verwaltungsrat gewählt.  (htr)