Rund 90 Unterschriften trägt der politische Vorstoss im 120-köpfigen Bündner Grossen Rat, mit dem die Regierung aufgefordert wird, wieder Verhandlungen für den Bau der Porta Alpina aufzunehmen. Neue Impulse könnten mit dem unterirdischen Bahnhof für die ländlich-touristische Region Surselva und für grosse Teile des Gotthardraums ausgelöst werden, heisst es darin.

Die Kantonsregierung betont zwar in der am Montag publizierten Antwort, die SBB beurteilten die Porta Alpina nach wie vor kritisch. Sie kündigt aber an, beim Bund ein Projekt für einen besseren Anschluss der Surselva und der umliegenden Regionen einzureichen. Damit soll der Idee der Porta Alpina als unterirdische Bahnstation doch noch zum Durchbruch verholfen werden.

Viel Interesse – aber kein Bau
Einfliessen soll der Bündner Wunsch laut Regierungsangaben in den nächsten Ausbauschritt des Strategischen Entwicklungsprogramms Bahninfrastruktur. Die Evaluation und Priorisierung von Bahnprojekten liege allerdings in der alleinigen Kompetenz des Bundes, schrieb die Regierung.

Das Projekt einer Porta Alpina mit dem 800 Meter langen Zustieg zum Gotthardbasistunnel weckte zwar immer wieder viel Interesse. Erstellt wurden aber lediglich vier Wartehallen, deren Nutzungsrechte sich die Bündner Regierung sicherte.

Nie vollständig realisiert wurde das Projekt aus technischen, betrieblichen und finanziellen Gründen. Ein erstes Mal sistierte es der Bundesrat im Mai 2007. Fünf Jahre später, im Mai 2012, kam die Landesregierung zum Schluss, vorläufig auf die Porta Alpina zu verzichten. (sda)

Lesen Sie dazu auch den in der htr hotel revue vom 20. Februar 2020 erschienene Bericht «Die Tür wurde wieder aufgestossen».