Auf der Tour blickten 4500 Personen hinter die Gefängnismauern der ehemaligen Strafanstalt Sennhof. Die Sennhofführung sei mit Abstand die meist besuchte Führung der Stadtführungs-Saison 2020 gewesen, teilte Chur Tourismus am Dienstag mit. Dank der Führungen im ehemaligen Gefängnis konnte der generelle Rückgang der gebuchten Touren etwas aufgefangen werden. Die Saison habe unter keinem guten Stern gestanden. Bedingt durch die Corona-Pandemie habe es sehr viele Stornierungen gegeben.

Trotz der grossen Nachfrage der Sennhofführung konnte die Stadtführungssaison nicht an den gewohnten Buchungsstand von über 1000 Stadtführungen der Vorjahre anknüpfen. Es fehlten ganz klar die Reisegruppen aus dem In- und Ausland. Insgesamt werden bis Ende Jahr knapp 775 Buchungen verzeichnet, was einem Minus von 25 Prozent entspricht. Ohne die neue Führung im Sennhof hätte man ein Minus von 50 Prozent verzeichnen müssen, schreibt Chur Tourismus. 

Von der Idee zum Erfolg
Der Sennhof war das erste kantonale Gefängnis Graubündens. Der Betrieb wurde Anfang 2020 geschlossen, nach über 200 Jahren. Die Insassen wurden nach Cazis verlegt in die Justizvollzugsanstalt Tignez, das modernste Männergefängnis der Schweiz. 

Schon vor drei Jahren deponierte Chur Tourismus die Idee beim Kanton, dass man Interesse hat, während dem Leerstand des Gefängnisses, dort Führungen anzubieten. Dank der Unterstützung des Hochbauamts des Kantons Graubünden sowie des kantonalen Justizvollzugs und nicht zuletzt auch dank der Bauherrschaft Ritter Schumacher und Brandis Investment konnte Chur Tourismus die Führung durch den Sennhof planen, konzipieren und umsetzen.

Mit etlichen Recherchen und Gesprächen konnten spannende Geschichten des über 200 Jahre alten Gefängnisses ausgegraben werden. Die historischen Fakten wurden angereichert mit Anekdoten, Fakten aus dem Justizvollzug von damals und heute, mit Einblicken in den Gefängnis-Alltag und abgerundet mit dem Ausblick auf die neue Nutzung. Dank der breiten Unterstützung der Idee, konnte das Angebot schliesslich erfolgreich umgesetzt werden, schreibt Chur Tourismus.  (sda htr)