In der am Montag veröffentlichten Botschaft schreibt die Churer Stadtregierung, ohne den beträchtlichen Investitionsbeitrag von 24,4 Millionen Franken könne die Betreiberin der Brambrüeschbahn, die Bergbahnen Chur-Dreibündenstein AG, das Projekt nicht finanzieren. Vorgesehen sei, die gesamte Investitionssumme als à fonds-perdu-Beitrag für den Bau der neuen Direktverbindung zu sprechen.

Die Zahlung des Investitionsbeitrages ist aufgeteilt in zwei Tranchen. Die erste beläuft sich auf drei Millionen Franken für die Planung, die zweite auf 21,4 Millionen Franken. Die Zahlung der zweiten Tranche entfällt, wenn bis Ende des Jahres 2029 kein bewilligungsfähiges Projekt vorliegen sollte. Geplant ist eine Direktverbindung ohne Umsteigen in kleinere Kabinen ab etwa der Hälfte der Strecke, wie dies heute der Fall ist. Die Stadt entrichtet an den Betrieb der heutigen Bahn 350'000 Franken jährlich. Dieser Beitrag würde nach Inbetriebnahme der neuen Luftseilbahn gestrichen.

1000 Meter in die Höhe
Der Stadtrat misst dem Naherholungs- und Sportgebiet Brambrüesch einen hohen Stellenwert bei. Der Hausberg von Chur erfülle eine wichtige Rolle in den Bereichen Sport- und Jugendförderung, Freizeitgestaltung und als touristisches Angebot. Die Bergbahn führt über eine Höhendifferenz von 1000 Metern von städtischem Gebiet hinauf nach Brambrüesch, wo unzählige Schülerinnen und Schüler ihre ersten Skirennen bestritten.

Die Mitglieder des Churer Parlaments, des Gemeinderates, beraten an der Sitzung vom 7. März die stadträtliche Botschaft über den Investitionsbeitrag. Sofern der Gemeinderat dem Geschäft zustimmt, muss das Churer Stimmvolk abschliessend das Einverständnis geben.

VR will keine Aktienkapitalerhöhung
Am Montag meldete sich ebenfalls der Verwaltungsrat der Bergbahnen Chur-Dreibündenstein zu Wort. Er begrüsst den Investitionsbeitrag der öffentlichen Hand, ist allerdings nicht ganz einverstanden mit dem Vorschlag der Churer Regierung.

Den Verwaltungsrat stört, dass er selbst bis zum Abschluss der Planungsphase zwei Millionen Franken an zusätzlichen Reserven beschaffen und das Aktienkapital entsprechend erhöhen soll. Er wolle keine solche Aktienkapitalerhöhung, weil sie den Ertragswert gefährde, schrieb der Verwaltungsrat. (sda)