Tiziano Pelli ist Mitinhaber der Marketingagentur Schmid Pelli & Partner

Ein gutes Produkt ist das beste Marketing. Das hören Marketingexperten zwar nicht immer nur gerne, ist aber unabdingbare Realität. Angebot schafft eben auch Nachfrage. Es wird von den Gästen an nächste Gäste kommuniziert. Ein gutes Angebot erhält heutzutage digitale Flügel oder im Marketingslang: «Earned Media». Die Identität einer Destination, wofür sie steht, bleibt ungeachtet von technischen und kommunikativen Trends das Relevanteste für den potenziellen Gast. Und es ist das Produkt, das die Brand Identity entscheidend prägt. Stimmt man dem zu, so muss man unausweichlich zur Erkenntnis gelangen, dass die Arbeit am Angebot die relevanteste Arbeit einer DMO ist. Angebotsentwicklung ist das neue Marketing. [IMG 1]

Aber wie nehmen die Schweizer DMOs heute die Angebotsentwicklung wahr? Der Leistungsauftrag an die DMO, ob von Gemeinde oder Kanton, muss die Angebotsentwicklungsaufgabe präzis regeln und ihr idealerweise die Moderator- und Enabler-Rolle zuteilen. Die DMO moderiert die touristische Angebotsinnovation, bringt ihr Wissen und ihre Kenntnisse der Gästebedürfnisse ein und entwickelt Kooperationen rund um gleiche Geschäftsinteressen, gleiche Gästegruppen und Reiseströme. Der Umsetzungslead variiert je nach Angebotsart. In der Realisierung infrastrukturnaher Angebote ist die Gemeinde im Lead. Sie hat oft als Einzige die finanzielle und personelle Kraft dazu. Events müssen durch die DMO angestossen und oft auch realisiert werden. Die Realität zeigt aber, dass die touristische Destinationsentwicklung oft unzureichend und sehr oft gar nicht geregelt ist. Die touristische Zukunft wird dem Zufall überlassen.

Selbstverständlich ist die Weiterentwicklung des Angebotes unternehmerische Ur- und Kernaufgabe. Hoteliers, Gastronomen, Bergbahnbetreiber & Co. tragen die Innovationsverantwortung ihrer Produkte. Erlebnisse entstehen oft jedoch erst durch die Verbindung von Leistungsträgerangeboten. Auch ignorieren Gäste Destinations- und Regionsgrenzen. Sie bewegen sich grenzüberschreitend und erwarten durchgängige Dienstleistungen und «Single Points of Information & Reservation». Oft sind es auch wirtschaftlich nicht rentabilisierbare Attraktionen (z.B. Wanderungen), die Primärreisemotive sind. Sie können fast nur von DMOs angestossen und entwickelt werden. Der Regelungsbedarf ist darum von strategischer Relevanz.

Wo keine Aufgabe ist, ist auch kein Wissensaufbau. Es darf daher nicht erstaunen, dass schweizweit bei DMOs und ihren behördlichen Auftraggebern die Kenntnisse um moderne Praktiken der touristischen Standortentwicklung, um die Erfolg versprechende Rollen- und Aufgabenteilung, die ideale Lebensraumgestaltung von Einwohnern, Zweitwohnern und Gästen nur lückenhaft anzutreffen sind. Auch sind Netzwerke und das Wissen um den Zugang zu interessierten internationalen Investoren nicht existent. Nachfragebasierte Gemeinde- und Destinationsentwicklung heisst die neue Disziplin. Damit befasst sich nun ein Seminar. Es zeigt, wie sich Gemeinden und Destinationen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen weiterentwickeln können.


Expertenseminare 2020
Nachfragebasierte Gemeinde- und Destinationsentwicklung

Moderatoren: Jürg Schmid, Tiziano Pelli, Peder Plaz, Brigitte Küng

Chur: 11.3.2020 (ausverkauft)
Sion: 18.3.2020 (Plätze frei)
Thun: 17.6.2020 (wenige Plätze noch verfügbar)
Luzern: 26.8.2020 (Plätze frei)

Weitere Informationen:

schmidpellipartner.ch
hanserconsulting.ch

Tiziano Pelli