Die Ermittlungen zu den Gesundheitsmassnahmen im Frühjahr 2020 seien vorläufig abgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Innsbruck am Mittwoch mit.

Der beliebte österreichische Wintersportort gelangte im März 2020 in die Schlagzeilen weil er zu Europäas Corona-Hotspot wurde und auf die Ausbreitung nicht schnell genug reagiert und der Skibetrieb zu spät gestoppt wurde. Vor allem bei den vielen Après-Ski-Partys dürfte das Ansteckungsrisiko hoch gewesen sein. 

Wer die Beschuldigten sind, wurde nicht bekanntgegeben. Vom beliebten Tiroler Urlaubsort Ischgl aus wurde das Coronavirus im Vorjahr von Reiserückkehrern in viele europäische Länder gebracht, darunter auch nach Deutschland.

Anklagen liegen noch nicht vor. Zuvor wird der 70-seitige Bericht der Staatsanwaltschaft noch vom Justizministerium geprüft. Die Ermittler untersuchten, ob Verdächtige in strafbarer Weise die Verbreitung von Covid-19 herbeiführten oder beschleunigten. Dabei untersuchten sie die Massnahmen, die nach Bekanntwerden der ersten Infektionen Anfang März gesetzt wurden, sowie die Schliessung des Skigebietes am 13. März.

Eine unabhängige Untersuchungskommission hatte im Oktober von folgenschweren Fehleinschätzungen gesprochen. Unter anderem seien Skibusse und Seilbahnen erst mit Verspätung eingestellt worden.[RELATED]

Neben den strafrechtlichen Ermittlungen verlangt der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) im Zusammenhang mit Ischgl Schadenersatz von der Republik Österreich.

Am 17. September soll in Wien der erste Prozess im Namen von Hinterbliebenen eines Österreichers beginnen, der in dem Skiort mit dem Coronavirus infiziert wurde und dann starb. Rund 100 weitere Klagen werden laut VSV vorbereitet. (sda/dpa/npa)