Das Geschäftsjahr 2019 der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen AG (GGM) war geprägt durch
den Bau der neuen 10er-Gondelbahn und die Neueröffnung am 14. Dezember 2019. Im Rahmen des V-Bahn-Projektes der Jungfraubahnen entstand mit der Haltestelle «Grindelwald Terminal» der Berner Oberland-Bahn zudem ein neuer Bahnhof, der die Talstation der GGM direkt an den öffentlichen Verkehr anbindet.

Der Männlichen war während der Bauphase erstmals seit 1979 von Grindelwald her nicht mit der Gondelbahn erreichbar.  Eine begrenzte Anzahl an Gästen konnte mit Bussen, welche als Bahnersatz dienten, den Männlichen besuchen.

Tieferer Betriebsertrag «zufriedenstellend»
Die GGM erzielte im Berichtsjahr 2019 einen Betriebsertrag von 8.06 Millionen Franken, welcher 8.9 Prozent unter dem Vorjahr liegt. Unter Berücksichtigung des eingeschränkten Gästetransports, bedingt durch den Neubau der Gondelbahn, dürfe dies als zufriedenstellend gewertet werden, schreibt das Bergbahnunternehmen in einer entsprechenden Mitteilung. 

Der Verkehrsertrag der Wintermonate nahm um erfreuliche 655'275 Franken (11.2 Prozent) zu.
Der Betriebsaufwand reduzierte sich um 2.2 Prozent. Einsparungen bei den Energiekosten und tiefere
Aufwendungen beim Unterhalt der technischen Anlagen hätten sich positiv auf die Kosten ausgewirkt, schreibt die GGM. 

Negatives Jahresergebnis positiver als erwartet
Der EBITDA ging um 23.03 Prozent auf 2.047 Millionen Franken zurück. Auf den Wintersportanlagen, das heisst den Sesselbahnen, den Skiliften und der Beschneiungsanlage, wurden Abschreibungen im Umfang von
1.62 Millionen Franken vorgenommen. Im Weiteren wurden Kosten im Umfang von 820‘000 Franken abgeschrieben, welche aus der Projektentwicklung der neuen Gondelbahn im Rahmen des V-Bahn-Projekts angefallen sind.

Das Jahresergebnis fällt mit -71'154 Franken negativ aus. Dank höheren Einnahmen aus dem Wintersport habe aber ein Ergebnis über den Erwartungen erzielt werden können, hält die Bergbahn fest.  Der Verwaltungsrat beantragte an der heutigen Generalversammlung den Verzicht auf eine Dividende und den gesamten Bilanzgewinn von 1'575'929 Franken auf die neue Rechnung vorzutragen.

Sommersaison wird am 6. Juni aufgenommen
Im Weiteren beantragte der Verwaltungsrat die Wiederwahl der bisherigen Mitglieder Gertsch Walter, Jossi Samuel, Kaufmann Andreas, Mathis Rolf, Steuri Daniel und von Allmen Roland für eine weitere Amtsdauer von drei Jahren. Für den freiwerdenden Sitz von Christoph Schläppi sowie den vakanten Sitz wurden Luggen Marco, Leiter Geschäftsfelder Wintersport und Erlebnisberge und Bütler Matthias, Leiter Marketing, als Vertreter der Jungfraubahnen gewählt.

Aufgrund der ausserordentlichen Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurde auf Beschluss des Verwaltungsrats, die diesjährige Generalversammlung am Dienstag, 2. Juni 2020 unter Ausschluss einer physischen Teilnahme von Aktionärinnen und Aktionären abgehalten. Die Gondelbahn Grindelwald-Männlichen nimmt ihren Betrieb in die Sommersaison ab Samstag, 6. Juni bis 25. Oktober 2020 wieder auf. (htr)