Bundesrat Alain Berset unterschrieb ein symbolisches Dokument, um die Festlichkeiten zu eröffnen. Der Neuenburger Staatsrat Jean-Nathanaël Karakasch hob die 340-jährige Uhrmachergeschichte in den Städten auf den Jurahöhen und im ganzen Kanton hervor. «Eine Geschichte sowohl des Wohlstands als auch der Krisen», wie er betonte.

Neben den sechs Bundesparlamentariern Neuenburgs sprachen die Gemeinderäte von La Chaux-de-Fonds und Le Locle, Théo Huguenin-Elie und Cédric Dupraz. Die Aufnahme in das Unesco-Welterbe habe seit 2009 viele positive Auswirkungen auf die beiden Städte gehabt, sagten sie.

Zeugen einer Industriepoche
Das Unesco-Label dient nicht zuletzt der touristischen Vermarktung der beiden Neuenburger Städte. Le Locle und La Chaux-de-Fonds gelten als einzigartige Zeugen einer Industrieepoche. Die Stadtplanung erfolgte nach den Bedürfnissen der aufkommenden Uhrenindustrie. Breite Strassen sorgten für einfache Transportwege und viel Licht, ein wichtiger Faktor für die Arbeit der Uhrmacher.

Der offizielle Festanlass findet vom 27. bis 30. Juni statt, zu dem die ganze Schweiz eingeladen ist. Den Höhepunkt bildet ein grosser Festakt am 27. Juni. Am Schauspiel mit musikalischen Darbietungen beteiligen sich mehr als 3000 Jugendliche und Musiker der Region. Das Budget für die Festveranstaltungen beläuft sich auf rund 500'000 Franken.

Zwölf Schweizer Stätten
Insgesamt zwölf Stätten in der Schweiz sind bislang von der Unesco als Welterbe anerkannt worden. Darunter sind neun Stätten des Weltkulturerbes und drei Stätten des Weltnaturerbes. Als erste wurden 1983 wurden die Altstadt von Bern, das Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair, der Stiftsbezirk St. Gallen und die drei Burgen von Bellinzona in die Liste aufgenommen.

Später folgten weitere Stätten: die Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina, die Uhrmacherstädte La Chaux-de-Fonds und Le Locle, die prähistorische Pfahlbauten um die Alpen, der Monte San Giorgio im Tessin mit seinen Fossilien, die Weinbergterrassen vom Lavaux, die Jungfrau-Aletschregion, die Tektonikarena Sardona im Kantonsdreieck Glarus-St.Gallen-Graubünden sowie das architektonische Werk von Le Corbusier. (sda)