Am Sonntag fuhr der Norweger Lucas Braathen beim Weltcup-Slalom in Wengen im zweiten Lauf von Rang 29 zum Sieg. Sein Teamkollege Henrik Kristoffersen, der Halbzeit-Führende, schied wenige Tore vor dem Ziel mit überlegener Bestzeit aus. Spektakel, Drama, Spannung: Der Slalom am Lauberhorn bot alles, was diese Disziplin so faszinierend macht.

Dass Wengen am Wochenende das Slalom-Spekatakel bieten konnte, hat es einem Briten und Mürren, dem Dorf auf der gegenüberliegenden Talseite, zu verdanken. Hier hatte Sir Arnold Lunn im Januar 1922 den ersten Slalom der Skigeschichte ausgesteckt – und damit den Weg für den alpinen Skirennsport geebnet.

Am Wochenende hat Mürren dieses Jubiläum gefeiert – am Sonntag mit einem Galadinner im Hotel Eiger und am Montag mit einer offiziellen Zeremonie am Fusse des Allmendhubels, wo vor hundert Jahren alles begonnen hat.

Prominenz vor Ort und per Grussbotschaft
Noch einmal wurde ein Slalom wie 1922 ausgesteckt und Anthony Ayles, Mitglied des legendären, 1924 von Luinn gegründeten Kandahar Ski Clubs, zauberte quasi die Geschichte des Slaloms in den Hang. Vom ersten
Schwung, den er wie die Skifahrer von vor hundert Jahren absolvierte, über den zweiten Schwung, der die nächste Slalom-Epoche repräsentierte bis hin zum modernsten Schwung, wie ihn die heutigen Spezialisten fabrizieren.

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Moderiert wurde der Lauf von der österreichischen Trainerlegende Werner Margreiter, der als Cheftrainer in den 90er-Jahren unter anderem die erfolgreichen österreichischen Männer um Superstar Hermann Maier trainiert hatte, und mit seinen Fahrern 23 Medaillen an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen geholt hatte.

Schliesslich enthüllten die sechsfache Weltmeisterin Erika Reymond-Hess und William Lunn, Arnold Lunns Urenkel, einen Gedenkstein. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten meldeten sich mit Grussbotschaften zu Wort: Walter Tresch, Ingemar Stenmark, Marlies und Benjamin Raich, Daniel Yule, der sich am Sonntag in Wengen unmittelbar hinter Sieger Braathen klassierte, und Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger. (htr/stü)