Im vergangenen Dezember hatten die Rigi Bahnen verkündet, dass sie die heutige Pendelbahn von Weggis auf die Rigi durch 10er-Gondeln ersetzten wollen. Dieser Vorschlag weckte kritische Stimmen. Unter anderem, weil die 10er-Gondeln deutlich tiefer hängen oder weil dafür mehr Masten benötigt würden als für die bestehende Pendelbahn. Nämlich 14 statt drei.

So brachte Pro Rigi die Lightversion eines 3S-Bahnsystems ins Spiel. Konkret soll eine reguläre Drei-Seil-Umlaufbahn auf eine geringere Transportkapazität redimensioniert werden. Bei einer Dreiseil-Umlaufbahn verkehren auch mehrere Gondeln im Kreis. Diese hängen aber nicht nur an einem Seil, sondern an zwei Trageseilen und einem Zugseil. Der entscheidende Punkt: Die Seillinie verläuft hoch wie bei der Pendelbahn, und es würden auch nur drei Masten benötigt.

Hohe Kosten
Die Rigi Bahnen liessen diesen Vorschlag von der Seilbahnherstellerin Garaventa AG technisch und strategisch prüfen. Diese kommt nun zum Schluss: Für eine solche Light-Version besteht international am Seilbahnmarkt kaum Potenzial. Dies teilten die Rigi Bahnen am Freitag mit. Zudem wäre laut der Machbarkeitsstudie die Realisierung der Light-Version mit «massiven» Entwicklungs- und Erstellungskosten verbunden. Die Rigi Bahnen gingen davon aus, dass sich die Erstellungskosten für die ursprünglich angedachte Gondel-Umlaufbahn auf rund 20 Millionen Franken belaufen würden. Garaventa schätzt die Kosten für die 3S-Light-Bahn auf 35 Millionen Franken. Diese Variante ist somit vom Tisch.

Verschiedene Interessenvertreter seien vor einigen Tagen bereits über die Machbarkeitsstudie informiert worden, heisst es weiter. Sie hätten den negativen Entscheid und die Begründung zur Kenntnis genommen. Die Rigi Bahnen wollen nun das ursprüngliche Projekt einer Gondel-Umlaufbahn zusammen mit den Schutzverbänden weiter optimieren. Ein nächstes Arbeitsmeeting sei bereits angesetzt.

Kritik an Entwicklungsplänen
Die Entwicklungspläne der Rigi Bahnen sorgen immer wieder für Kritik. Die einen wollen die natürliche Schönheit der Rigi vermarkten und Massentourismus verhindern. Die anderen mehr Touristen und diesen vor allem mehr bieten.

Eine Petition von René Stettler «Nein! zu Rigi-Disney-World» hatte 2017 den touristischen Masterplan für die Rigi kritisiert, mit dem der Berg besser vermarktet werden sollte. In der Folge wurde der Verein «Ja! zu Regina Montium» gegründet.

Letzte Woche trat Stettler aus dem Vorstand des Vereins «Ja! zu Regina Montium» zurück. Grund sind Meinungsverschiedenheiten bei der strategischen Ausrichtung des Vereins. Im Mai trennten sich die Rigi Bahnen von ihrem Direktor Stefan Otz, der die touristische Vermarktung der Rigi vorangetrieben hatte. (sda)