Die Winteruniversiade ist nach den Olympischen Winterspielen der grösste Multisportanlass, der im Winter stattfindet. Die 30. Ausgabe hätte vom 11. bis 21. Dezember 2021 an verschiedenen Orten in der Zentralschweiz und in Graubünden stattfinden sollen.

Erwartet worden waren gegen 1600 Studentinnen und Studenten aus über 50 Ländern. Die Coronavariante Omikron habe die Ausgangslage aber in Kürze verändert, sagte Guido Graf, OK-Präsident der Winteruniversiade und Luzerner Mitte-Regierungsrat.

Verschärfte Einreisebestimmungen
Wegen der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante verhängte die Schweiz verschiedene Einreise- und Quarantäne-Beschränkungen. Dies habe eine Durchführung des Anlasses verunmöglicht, sagte Graf, denn die Liste der betroffenen Länder werde immer länger.

Graf sprach von einem schwierigen Entscheid, der nach sieben Jahren Vorbereitung kurz vor dem Ziel habe getroffen werden müssen. Die Athletinnen und Athleten hätten nach intensiver Vorbereitung gerne wieder an einem internationalen Wettkampf teilgenommen.[RELATED]

Die verschärften Corona-Bestimmungen erschweren nicht nur die Einreise der Sportlerinnen und Sportler. Betroffen wären auch Fachkräfte in verschiedensten Bereichen des Anlasses wie beispielsweise Zeitmessung oder TV-Produktion, teilten die Organisatoren mit.

Absage trifft Hotellerie und Gastgewerbe
Für den Sportanlass wurden 3000 freiwillige Helferinnen und Helfer rekrutiert, am Wochenende fanden als Testanlass in Luzern die Schweizermeisterschaften im Eiskunstlaufen statt. Nun heisse es «abbauen und aufräumen», sagte Urs Hunkeler, Geschäftsführer der Winteruniversiade.

Hunkeler sagte, die Winteruniversiade suche nun mit den verschiedenen Vertragspartnerinnen und -partnern das Gespräch. Zum jetzigen Zeitpunkt könne er zu den finanziellen Folgen noch keine Angaben machen.

Folgen hat die Absage des Grossanlasses auch für die Luzerner Hotels und das Gastgewerbe. Die Stadt Luzern hatte ferner gehofft, aus der Winteruniversiade auch touristisch Kapital schlagen zu können und sich als Ausgangspunkt für den Wintersport zu präsentieren.

Bereits verschoben
Ursprünglich hätte die Winteruniversiade im Januar 2021 stattfinden sollen. Im August 2020 wurde der Anlass wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Im November 2020 wurde der Dezember 2021 als neuer Termin festgesetzt.

Das Programm der Winteruniversiade hätte Wettkämpfe in zehn Sportarten umfasst: Biathlon und Ski-Orientierungslauf auf der Lenzerheide GR, Ski alpin auf dem Stoos SZ und in St. Moritz GR, Langlauf in Andermatt UR, Curling, Ski Freestyle und Snowboard in Engelberg OW, Eishockey in Zug und Sursee LU sowie Eiskunstlauf und Shorttrack in Luzern. Luzern wäre zudem die Host City des Anlasses gewesen.

Aus der Schweiz hatte sich für die Winteruniversiade ein rekordverdächtig grosses Team mit 130 Sportlerinnen und Sportler angemeldet, wie Mike Kurt, Präsident von Swiss University Sports, erklärte.

Er wie auch Graf zeigten sich überzeugt, dass trotz der Absage Einiges zurückbleiben werde. So seien rund um die Winteruniversiade fast 50 Projekte in Bereichen wie der Stärkung der dualen Karriere, der Sportinfrastruktur, der Sportentwicklung oder der Innovation im Schweizer Sport lanciert worden, sagte Kurt. (sda/npa)