19 Studierende der Diplomklasse der Tourismusfachschule Bern – Oberland unternahmen im November 2019 im Rahmen des Pflichtseminars im Ausland eine Reise nach Kambodscha. Bereits vor ihrer Abreise wählten sie aus verschiedenen Themen, die sie vor Ort in kleinen Gruppen bearbeiteten.
Unter der Seminarleitung von Valérie Burnier, Dozentin für Hospitality Management und Marketing an der TFBO, und der Organisation von Andy Kuhn von Asien direkt GmbH in Ebikon, wurden unter anderem Siem Reap, Kampot, Kep und die Insel Koh Rong besucht. Neben den eigentlichen Reiseerlebnissen anhand verschiedener praxisbezogener Aufgabenstellungen wurde auch die interkulturelle Kompetenz sowie Präsentationskompetenz der Studierenden trainiert.
Vielseitige Arbeiten und Erkenntnisse
Eine Gruppe befasste sich damit, wie aktives Abfallmanagement in der Hotellerie sich nachhaltig positiv auf die Bevölkerung auswirken könnte. Auch die Frage, inwiefern der Tourismus die Entwicklungsmöglichkeiten in Bezug auf Lebensqualität und Bildung bei Kindern und Jugendlichen in Kambodscha beeinflusst, wurde aufgenommen.
Die Tourismusfachschule Bern – Oberland TFBO
Seit fünf Jahren wird in Thun die Ausbildung mit dem eidgenössisch anerkannten Titel «Dipl. Tourismusfachfrau HF / Dipl. Tourismusfachmann HF» angeboten. Die TFBO ist aus der «Höhere Fachschule Tourismus HFT Luzern AG» entstanden. Die beiden Bildungsinstitute arbeiten eng zusammen und nutzen die Synergien strategisch wie operativ. Am Standort Thun wird die Ausbildung mit dem Leitthema der Nachhaltigkeit verbunden, indem die langfristigen Perspektiven der regionalen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt in jedem Fach thematisiert werden. Als weitere Leitthemen begleiten die Globalisierung und Digitalisierung sämtliche Fächer.
Interessant dabei waren die Erkenntnisse rund um die Rolle der zahlreichen NGOs vor Ort sowie der Besuch von zwei Restaurants, die junge Personen nach dem Schweizer Lehrlingsmodell ausbilden.
Nach Kriegsende 1998 konnte Kambodscha wieder normal bereist werden: Wie hat sich das Reiseverhalten zum Beispiel vom Gästesegment «Backpacker» seither entwickelt und welchen Einfluss übt das Segment «Chinesische Touristen» aktuell auf das Land aus? Die Studierenden stellten dabei auch Vergleiche mit der Schweiz an.
Die Gruppe, die sich mit der Kulinarik des Landes auseinandersetzte, befasste sich mit dem Verzehr von Spinnen, Insekten, Fröschen und Krabben, untersuchte die Grundnahrungsmittel und lernte auch die Grundzüge der kambodschanischen Küche anlässlich eines Kochkurses kennen.
Ausflüge wie die Besichtigung der Ankor Wat Tempelanlagen (UNESCO Welterbe) sowie einer Pfefferplantage mit einer Degustation gehörten ebenso zum Reiseprogramm, wie Zeit für individuelle Recherchen.
Alle Studierenden hätten sich beispielhaft mit den gewählten Themen auseinandergesetzt, wie die Tourismusfachschule in einem Communique schreibt. In der Schlusspräsentation in Kep haben die jungen Touristiker die Ergebnisse präsentiert. Um das definitive Testat zu erlangen, müssen sie die Erkenntnisse zudem in Form einer schriftlichen Arbeit einreichen.
Auslandseminare der Tourismusfachschule
«Das in den Schulungsmodulen an der TFBO erlernte Wissen wird in den Auslandseminaren, welche Teil der Ausbildung und Pflicht sind, an Praxisbeispielen vertieft», schildert Barbara Haller Rupf, Direktorin der TFBO. Dabei führen die Studierenden je nach Themenschwerpunkt Gespräche mit Einheimischen, Tourismus- und Behördenvertreter sowie Fachpersonen.
Die Auslandseminare der HFT Luzern AG und der TFBO führen die Studierenden im ersten Studienjahr meistens nach Osteuropa in Länder wie Rumänien, Mazedonien und Georgien. Im Abschlusssemester reisen sie «Übersee», in den letzten Jahren beispielsweise nach Malaysia, Vietnam, Sri Lanka, Thailand, Laos, Kambodscha oder Kuba und Costa Rica. (pd/htr)