Ein turbulentes, ja dramatisches Weinjahr findet mit der Preisverleihung des 14. Grand Prix du Vin Suisse 2020 seinen positiven Höhepunkt. Die Coronavirus-Krise setzt dem Schweizer Weinbau zu. In dieser Situation erhält der Grand Prix du Vin Suisse eine noch stärkere Bedeutung ist, ist er doch die wichtigste Plattform, um den heimischen Weinen ein klares Qualitätsimage im hart umkämpften Markt zu verleihen.
Dass dies auch die Winzerinnen und Winzer so sehen, zeigt die mit 3071 eingereichten Weinen (von 513 Produzenten) überdurchschnittlich hohe Beteiligung am diesjährigen Wettbewerb.
Der Titel «Weingut des Jahres 2020» geht an Cave St-Pierre in Chamoson im Wallis. Für dieses Auszeichnung bewerben sich nur jene Weingüter, die mindestens fünf Weine in drei Kategorien eingereicht haben. Der Titel geht schliesslich an jenes Weingut mit dem besten Verhältnis von eingereichten und ausgezeichneten Weinen (Gold und Silber), den meisten nominierten Weinen und den meisten prämierten Weinen (Podestplätze 1 bis 3).
Die grösste Weinwettbewerb der Schweiz, der Grand Prix du Vins Suisse (GPDVS), ist auch in diesem Jahr in zwei Etappen durchgeführt worden. Mit einer Covid-19 bedingten Verspätung von fast zwei Monaten verkosteten Mitte August 2020 in Sierre rund 160 Weinfachleute während einer Woche die 3071 Weine und vergaben dabei nicht nur die insgesamt 947 begehrten Gold- und Silber-Medaillen, sondern bestimmten auch in allen 13 Kategorien jene sechs bestbewertetsten Weine, die in die Finalrunde einzogen.
Der Grand Prix du Vin Suisse ist ein gemeinsames Projekt der Vereinigung VINEA, Sierre und des europäischen Weinmagazins VINUM, Zürich.
Diese insgesamt 78 Finalweine wurden dann Anfangs September 2020 von einer international besetzten Jury erneut bewertet. Dabei wurden in jeder Kategorie die drei erstplatzierten Weine ermittelt, aber auch die Gewinner verschiedener Sonderpreise wie etwa «Vinissimo Blanc» (Cave Gilbert Devayes in Leytron für ihren Petite Arvine 2019), «Vinissimo Rouge» (Adrian & Diegon Mathier Nouveau Salquenen in Salgesch für ihren Syrah Diego Mathier 2017), aber auch den «Prix Bio» (Sélection Comby in Chamoson für ihren Johannisberg de Chamoson 2018) sowie den «Prix Découverte Elisabeth Pasquier» für den besten Newcomer im Wettbewerb (Vouilloz Vins SA in Varen).
Die insgesamt 39 Podestplätze am GPDVS gehen dieses Jahr in neun Kantone in allen Landesteilen. Der grösste Weinbaukanton der Schweiz, das Wallis, konnte sich stolze 23 Podestplätze sichern, die Waadt erreichte sechsmal das Podium. Und Winzer aus den Kantonen Neuenburg, Zürich und Baselland stiegen jeweils zweimal aufs prestigeträchtige Treppchen. (pd/htr)