Zwei Beispiele vorweg: Orangensaft ist vom Frühstücksangebot gestrichen. Dafür wird feinster Aprikosensaft aus dem Wallis serviert. Auch ersetzt kaltgepresstes Schweizer Rapsöl ausländisches Olivenöl. Das dokumentiert klar, wie die Crew rund um den neuen Küchenchef Jens Wiedehöft des Drehrestaurants konsequent auf einheimische Nahrungsmittel setzt.
«Wir gehen beim Trend zur regional geprägten Küche noch einen Schritt weiter. Oder präziser gesagt, einen Schritt zurück. Denn unser Bestreben ist es, natürliche Zutaten in der Nähe aufzuspüren», erklärt dazu Jürg Balsiger, Direktor der Stanserhorn Bahn. Wenn immer möglich kommt Erlesenes, gewachsen, produziert und veredelt in der Region, auf die Teller der Gäste.
«Wir gehen beim Trend zur regional geprägten Küche noch einen Schritt weiter. Denn unser Bestreben ist es, natürliche Zutaten in der Nähe aufzuspüren»
Jürg Balsiger, Direktor der Stanserhorn Bahn
Seit zwei Jahren ist man im Hintergrund am Austüfteln, um das Konzept «kulinarische Essenz der Alpen» zu verfeinern. Es sei ein anspruchsvoller Weg gewesen, passende «Veredler» von feinen Naturerzeugnissen zu finden, meint Jürg Balsiger. Erstaunliches sei zu Tage gekommen. Selbst in allernächster Nähe stiessen die «Schatzsucher» auf Trouvaillen.
Auch und gerade rund um das Stanserhorn gibt es allerlei Spannendes zu entdecken. Zum Beispiel der «umschwärmte» Sepp Odermatt. Er ist Herr über zwei Bienenvölker auf der Alp Bluematt an den Hängen des Stanser Hausberges. Er liefert feinsten, goldgelben Alpenhonig, den seine Bienen auf den artenreichen Blumenwiesen am Stanserhorn gesammelt haben.
Streckwurst der besonderen Art
Genauso wie der aromareiche Alpkäse, welcher aus würziger Milch von Kühen der Alpkäserei Huismatt von Simon Zumbühl stammt. Näher geht’s nicht. Beide Produkte werden in der Küche verwendet und sind auch als willkommene «Mitbringsel» für die Zuhausegebliebenen erhältlich.
Das Lieblingsessen der Gäste im Drehrestaurant Rondorama, die legendären Älplermagronen, stammt selbstverständlich aus einheimischen Zutaten und werden nach einem Rezept aus der Region hergestellt. Dazu wird 100 Prozent Schweizer Hartweizengries verwendet.
«Wir wollen mit unseren Gerichten Geschichten erzählen»,
Drehrestaurant-Gastgeberin Fränzi Mohn
Aber auch erhaltenswerte Traditionen werden auf dem Stanserhorn weitergeführt. So etwa die Streckwurst: Diese wurde früher - aufgrund von Fleischmangel - mit Chabis, Kartoffeln, Früchten oder mit Brot gestreckt. Die Wurst (Eigenkreation der Metzgerei von Roman Stalder aus Enntetbürgen und seiner innovativen Crew) wird mit Äpfeln verfeinert und entwickelt so ein ganz besonders erlesenes Geschmackserlebnis.
Das «kulinarische Erbe der Alpen» würdigen
«Wir wollen mit unseren Gerichten Geschichten erzählen», erklärt die neue Drehrestaurant-Gastgeberin Fränzi Mohn. Hinter jedem Nahrungsmittel stehen Menschen, die mit viel Liebe zum Detail und Leidenschaft Kulinarisches veredeln und neue Kreationen entwickeln. Die Geniesserin meint weiter: «Bei Weinbau Ottiger in Kastenienbaum reifen edle Trauben heran, die schon mal einen Blick aufs Stanserhorn geniessen können.»
Die Verantwortlichen der Stanserhorn haben sich auch von der Geschichte inspirieren lassen. So etwa auch von der bemerkenswerten Trilogie über «Das kulinarische Erbe der Alpen» von Dominik Flammer und Silvan Müller. Auch dort wird eindrücklich belegt: Das Gute liegt - auch kulinarisch gesehen - sehr nahe. (htr/bbe)