Servieren, Abräumen, Unterstützen - der Serviceroboter Bella Bot kommt seit dieser Woche in der Schweiz erstmals zum Einsatz. Das Restaurant Andulino in der Mall of Switzerland und die Gastronomie im Verkehrshaus der Schweiz setzen auf den Roboter der Precom-Group-Tochter Sebotics.
«Wenn die Arbeit mit dem Roboter weiterhin so hervorragend funktioniert, werden wir uns vielleicht sogar noch einen zweiten beschaffen», wird Jeyakumar Thambiaiah, Inhaber des Restaurants Andulino, in einer Mitteilung zitiert. Keinesfalls soll der Roboter aber einen seiner Mitarbeitenden ersetzen, sondern diese unterstützen.
Roboter ersetzt Laufwege für das Personal
Bei seinem Standort sei die Menge der Gäste und somit die Anzahl des benötigten Servicepersonals schwierig abzuschätzen. Bei Engpässen sei der Roboter eine grosse Hilfe. Der Einsatz des Roboters übernehmen für das vor allem viele Laufwege. Die Strecke zur zugehörigen Gelateria am anderen Ende der Eingangshalle etwa, welche die Desserts für Restaurantgäste fertigt, wird seit letzter Woche ausschliesslich durch den Roboter bedient.
Die Rückmeldungen der Gäste seien meistens sehr positiv. Viele liessen sich gerne vom Bella Bot bedienen, wenige bestehen auf den ausschliesslich menschlichen Kontakt. «Wir sind sehr flexibel und fragen den Gast bereits bei der Ankunft, ob er vom Roboter bedient werden möchte», erklärt der Geschäftsleiter.
Kein Ersatz für Fachkräfte
Auch in der Gastronomie des Verkehrshauses der Schweiz bedient ein Bella Bot die Gäste der Brasserie. Hans Bühlmann, Segmentleiter der öffentlichen Gastronomie der Genossenschaft ZFV-Unternehmung, spricht sich jedoch klar gegen den Roboter als Ersatz seiner Fachkräfte aus. «Der Faktor Mensch, der uns als Gastgeberinnen und Gastgeber so wichtig ist, kann mit dem BellaBot nicht ersetzt werden», erklärt er und ergänzt, dass der Roboter trotzdem eine grosse Unterstützung für das Servicepersonal sei. Das Interesse der Gäste am Bella Bot sei riesig.
Der Bella Bot ist gemäss dem Geschäftsleiter und Inhaber der Precom Group AG, Thomas Holenstein, aber nicht für jeden Betrieb geeignet. «Vor einer Anschaffung muss der Käufer zu 100 Prozent vom Konzept überzeugt sein», stellt er klar. Darunter fällt nicht nur der Wille für die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitenden, sondern auch die Gegebenheiten im Betrieb. Hohe Schwellen oder eine zu enge Bestuhlung können für den Roboter ein Hindernis darstellen.
Holenstein, der mit seiner Firma die Roboter verkauft, rechnet mit weiteren 40 Auslieferungen bis Ende Jahr - nicht nur in der Gastronomie. (htr/stü)