Das mehrjährige Programm GraubündenViva will durch Sensibilisierung und Emotionalisierung der regionalen Produkte die Nachfrage steigern und dazu beitragen, Graubünden als Hochburg des alpinen Genusses zu positionieren. Mit der Graubünden Vivonda AG baut jetzt ein Unternehmen auf den erfolgreichen kommunikativen Vorarbeiten des Programms auf, wie es an einer Medienorientierung vom Mittwoch heisst.
Als Lizenznehmerin der Marke Graubünden investiert die Graubünden Vivonda AG in den Vertrieb von Regionalprodukten, baut mit der Submarke GraubündenViva ein eigenes Produktesortiment auf, eröffnet eigene Verkaufsstellen und will in Graubünden und im Schweizer Detailhandel zertifizierte Bündner Regionalprodukte absetzen.
«Das Vorhaben der Graubünden Vivonda AG trägt wesentlich zur Profilierung der Region im Bereich Genuss und Regionalität bei und verschafft der Marke zusätzliche Sichtbarkeit sowie neue Kontaktpunkte zu Kunden und Gästen», sagte Gieri Spescha, Geschäftsführer der Marke Graubünden, an der Medienkonferenz. Für Eugen Arpagaus, Leiter des kantonalen Amts für Wirtschaft und Tourismus, bedeutet der Schulterschluss einen weiteren Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der Marke Graubünden: «Mit der Bekanntheit und dem positiven Image der Marke können wir der Graubünden Vivonda AG eine Starthilfe mit auf den Weg geben und umgekehrt wird die Marke mit einem hochemotionalen Inhalt aufgeladen».
Die Eröffnung des ersten GraubündenViva-Shops steht Mitte Dezember an. Wie Christoph Caprez, Verwaltungsratspräsident der Graubünden Vivonda AG, an einer Medienkonferenz vom Mittwoch sagte, umfasst das Sortiment des neuen Ladens in der Autobahn-Raststätte Heidiland bei Maienfeld zum Start rund 150 sogenannte regio.garantie-zertifizierte Produkte von 50 verschiedenen Produzenten. Das Unternehmen arbeitet eng mit der Absatzförderungsorganisation Alpinavera zusammen.
Neben Frischwaren wie Obst und Gemüse können die Kunden aus Käse- und Fleischprodukten, Backwaren, Honig und Konfitüren, Trockenteigwaren, Getreide und Getränken auswählen. Einen eigenen Auftritt im Shop bekommt als Hauptpartner der Branchenverband GraubündenWein mit auserlesenen Weinen aus der Bündner Herrschaft. Ein weiterer Schwerpunkt im authentisch materialisierten Shop widmet sich dem Thema Wasser, welches mit einem Brunnen stilvoll in Szene gesetzt wird.
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Kompetenzzentrum für Regionalität in Jenaz
Eine nächste, weit umfassendere Umsetzung kündigte Unternehmer Christoph Caprez für den Sommer 2021 an: In Jenaz im Prättigau wird dann an der hochfrequentierten Nationalstrasse ein Kompetenzzentrum für Regionalität eröffnet.
Allein 500 m2 sind in diesem aus Bündner Holz gefertigten Neubau für den Verkaufs- und Bistrobereich vorgesehen. Daran angegliedert ist eine eigene Produktionstätte für Regionalprodukte sowie ein Begegnungs- und Erlebnisbereich. Die eigene Produktion wird gemäss Caprez Trocken- und Dörrfrüchte, Trockenteigwaren aber auch Bündner Klassiker wie Maluns und Capuns umfassen.[IMG 3]
Die GraubündenViva-Produktelinie soll aber auch dem Trend hin zu vegetarischem und veganen Genussverhalten Rechnung tragen. Marktbezogen sollen deshalb in der Innovationswerkstatt weitere Produkte entwickelt werden. Im Erlebnisbereich will der Store schliesslich regionalen Produzenten und Handwerkern eine Plattform bieten.
Die Standortsuche für weitere Verkaufspunkte laufe bereits, wie es weiter hiess. Das Hauptmerkmal seien stark frequentierte Strassen und Feriendestinationen.
Unterstützung durch den Kanton
Für den Aufbau der ersten Verkaufsstandorte in Jenaz und in Maienfeld rechnet die Graubünden Vivonda AG mit Investitionen von insgesamt 4,14 Millionen Franken. Das grosse Potenzial dieser unternehmerischen Initiative wurde auch vom Kanton Graubünden erkannt, wie Daniel Buschauer, Leiter des Amts für Landwirtschaft und Geoinformation, vor den Medien sagte. «Die Direktvermarktung hat eine grosse Bedeutung in der Bündner Landwirtschaft. Es fehlen jedoch weitgehend Verkaufsstellen, wo ausschliesslich ein grosses Sortiment an Bündner Spezialitäten gebündelt verkauft wird, und wo auch Produkte von Anbietern in Kleinmengen angeboten werden können. Hier setzt nun dieses Projekt an als zusätzliche Verkaufsplattform und Ergänzung der Hofläden.»
Die Bündner Regierung hat der Graubünden Vivonda AG einen Kantonsbeitrag von maximal 1,08 Millionen Franken, gestützt auf das kantonale Landwirtschaftsgesetz, zugesichert. Hinzu kommt ein Bundesbeitrag in der Höhe von 160'000 Franken, welcher dem Projekt für die Umsetzungsphase in den Jahren 2021–2023 zur Verfügung steht. (htr)