Mit der neuen strategischen Ausrichtung setze Globus für seine Restaurationsbetriebe auf die Zusammenarbeit mit lokalen Gastro-Anbietern und differenziere sich so von den grossen nationalen Anbietern, schrieb eine Globus-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Sie bestätigte damit einen Bericht des Onlineportals Nau. Damit sei sichergestellt, dass das Lokalkolorit bewahrt werde, hiess es bei Globus weiter.
Ausgenommen von der Auslagerung seien die Gastro-Konzepte in der Delicatessa sowie einzelne Bars. Laut Nau werden damit mindestens acht Gastronomiebetriebe an Drittpartner abgegeben. Dem Schritt fallen knapp 50 Stellen zum Opfer, wie die Globus-Sprecherin bestätigte. Man setze alles daran, Entlassungen zu vermeiden und die betroffenen Mitarbeitenden an die neuen lokalen Betreiber zu vermitteln.
Gespräche zu Sozialplan im Gang
Um die Auswirkungen für Mitarbeitende, die nicht übernommen würden, «weitestmöglich zu mildern», habe Globus zusammen mit den Sozialpartnern Massnahmen erarbeitet. Sollten Entlassungen unvermeidlich sein, würden die Betroffenen mit einem Sozialplan unterstützt. Dieser sehe unter anderem frühzeitige Pensionierungen, verlängerte Kündigungsfristen, Austrittsentschädigungen sowie die aktive Unterstützung bei der Stellensuche vor. Diesbezügliche Gespräche mit den Sozialpartnern KV und Ghio seien im Gang.
Ob der Schritt auch mit den vorübergehenden Schliessungen der Gastronomie-Betriebe zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zusammenhängt, sagte die Sprecherin nicht. Globus ist vor Kurzem an neue Besitzer übergegangen und soll neu ausgerichtet werden.
Vor einem Jahr hatte die frühere Globus-Besitzerin Migros angekündigt, die Gruppe an die thailändische Central Group und die österreichische Signa zu verkaufen. Diese wollen Globus im Luxussegment neu ausrichten. Im April wurde dann bekannt, dass am Hauptsitz in Zürich im Laufe des ersten Halbjahres 2020 rund 100 Stellen abgebaut werden sollen. Insgesamt arbeiteten zu diesem Zeitpunkt rund 2'400 Angestellte für Globus.
Unter den neuen Besitzern will sich die Globus-Gruppe auf die zehn Warenhäuser und den Online-Kanal konzentrieren. Im Juli trennte sich Globus von den Fachgeschäften. Die ehemaligen Schild-,
Herren-Globus- und Navyboot-Filialen gingen an den ehemaligen Globus-Chef Thomas Herbert sowie Silvia und Fredy Bayard. (awp/sda/npa)