Spar bietet Kaffee aus einer Rösterei in Italien an und zieht mit vorerst vier Sorten in den Konkurrenzkampf mit Nestlé und anderen Anbietern von so genannten «Nespresso-kompatiblen» Kapseln.
Die Spar-Kapsel soll nach einer Einführungsphase 35 Rappen kosten, womit Spar die rund 50 Rp. teure Nespresso-Kapsel preislich unterbietet. Auch Migros und Denner sowie Coop mit den Elektroartikelketten Fust und Interdiscount bieten Nespresso-kompatible Kapseln an sind dabei günstiger als Nestlé.
Damit gibt es immer mehr Anbieter auf dem Schweizer Markt, die am lukrativen Geschäft mit portioniertem Kaffee teilhaben wollen. Spar begründet die Lancierung eigener Kapseln aber auch mit dem seit langem geltenden Verbot, selbst die originalen Nespresso-Kapseln zu verkaufen. Die Kunden hätten durchaus Interesse daran, heisst es aus St. Gallen.
Klagenflut bei Nachahmern
Nestlé vertreibt die Kapseln aber nur in speziellen Nespresso-Shops sowie über das Internet. Die von Nespresso lizenzierten Maschinen gibt es hingegen bei verschiedenen Fachhändlern und in Warenhäusern in der ganzen Schweiz. Dieses Jahr hat Nespresso zudem damit begonnen, eigene Shops in Manor-Warenhäusern zu betreiben.
Der Nahrungsmittel-Gigant vom Genfersee hat generell keine Freude daran, dass neuerdings andere Anbieter im Markt mitmischen. Nespresso bekämpft den Verkauf von Nachahmer-Produkten auf rechtlichem Wege.
So mussten Denner oder der Elektronikhändler Media Markt die Kapseln aufgrund gerichtlicher Verfügungen zwischendurch mehrfach aus den Regalen nehmen. Denner verkauft die Kapseln wieder, bei Media Markt blieb es beim Intermezzo. Nachdem im September 2011 ein Verkaufsverbot erfolgte, fielen die Kapseln aus dem Sortiment.
Bei Migros und Coop im Sortiment
Derzeit plane man keine neue Einführung, sagte eine Sprecherin von Media Markt.Media Markt führte die als vollständig biologisch abbaubar deklarierten Kapseln vom Hersteller Ethical Coffee Company (ECC). Deren Gründer, der Westschweizer Geschäftsmann Jean-Paul Gaillard, kreuzt mit Nestlé schon seit längerem die Klingen. Der Fall liegt beim Bundesgericht.
Seit die beiden Schweizer Marktführer Migros und Coop die Kapseln anbieten, ist Nestlé in der Schweiz vorsichtiger geworden mit Klagen. Bei den beiden Detailhändlern hat es bisher keinen Verkaufsstopp gegeben. Auch bei Spar geht man derzeit nicht davon aus, mit Klagen aus dem Hause Nespresso eingedeckt zu werden. (npa/sda)