Die beiden Basel gehen bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie weiterhin unterschiedliche Wege: Während Baselland für Gastronomiebetriebe bis 17. Januar 2021 eine Sperrstunde um 21 Uhr einführt, verlängert Basel-Stadt die totale Schliessung der Restaurants um eine Woche bis 20. Dezember.
Die vorgezogenen Sperrstunde im Kanton Baselland gelte auch an Weihnachten und Silvester, teilte die Baselbieter Regierung am Dienstag an einer Online-Medienkonferenz mit. Neu wird die Obergrenze der Belegung von Gastrobetrieben von bislang 100 auf 50 Personen pro Raum gesenkt.
Als weitere Verschärfungen hat sie eine Obergrenze von 15 Personen für Veranstaltungen verfügt. Zudem hat sie mit wenigen Ausnahmen sämtliche Sportaktivitäten, wie Trainings oder Wettkämpfe, in öffentlich zugänglichen Einrichtungen und im Freien verboten.
Des weiteren müssten Freizeitinstitutionen von Jugendzentren über Wellness-Center bis zu Erotikbetrieben schliessen. Als Ausnahmen bei den Sportaktivitäten werden Leistungs- und Schulsport sowie der professionelle Spielbetrieb aufgeführt. Von der Obergrenze für Veranstaltungen ausgenommen bleiben religiöse Zusammenkünfte an Feiertagen, politische Aktivitäten oder Beerdigungen. Im Schulbereich hat die Regierung keine weiteren Massnahmen beschlossen.
Weitergehendes Massnahmenpaket in der Hinterhand
Die Massnahmen treten am Freitag in Kraft und gelten bis zum 17. Januar 2021. Für den Fall, dass sie nicht genügend Wirkung zeitigten, habe die Regierung bereits ein weitergehendes Massnahmenpaket vorbereitet, sagte Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP). Die entsprechende Verordnung halte zudem fest, dass mit Busse bestraft werde, wer sich diesen Vorgaben widersetze.
Die Massnahmen seien mit den Nachbarkantonen Basel-Stadt. Aargau und Solothurn abgesprochen und in weiten Teilen deckungsgleich, sagte Regierungspräsident Anton Lauber (CVP). Dies gilt namentlich für die Verbote im Sportbereich und für die Obergrenze bei Veranstaltungen.
Bei den Gastronomiebetrieben gehen die Nordwestschweizer Kantone aber nach wie vor getrennte Wege: Während Baselland und Solothurn nun eine Sperrstunde um 21 Uhr verfügt haben – der Aargau wird sich erst am Mittwoch dazu verlauten lassen –, hatte Basel-Stadt per 30. November sämtliche Restaurants und Bars schliessen lassen.
Angesprochen auf diese Diskrepanz spielte Weber den Ball zurück: Jetzt sei es der Stadtkanton, der in der Nordwestschweiz einen eigenen Weg beschreite. Der Kanton Baselland habe sorgfältig zwischen den gesundheitlich notwendigen Massnahmen und der wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Schäden abgewogen.
Er habe aber Verständnis, dass Basel-Stadt die generelle Schliessung der Restaurants nun nicht kurzfristig wieder aufhebe – zumal noch nicht bekannt sei, welche Massnahmen der Bundesrat am Freitag verfügen werde, sagte Weber weiter.
Höchstwert bei den Fallzahlen in Baselland
Der Kanton Baselland verzeichnete am Dienstag mit 208 Neuinfektionen einen neuen Höchstwert an positiven Tests, wie der kantonalen Fallstatistik zu entnehmen ist. Gleichzeitig ist die Zahl der Covid-19-Todesfälle auf 89 angestiegen (+1). Die Gesamtzahl der bislang registrierten Coronavirus-Infektionen beträgt nun 7803 Fälle.
Die Zahl der Hospitalisierungen stieg in Baselland um 2 auf 61 an. Auf der Intensivstation befanden sich 8 Personen – 4 davon mussten beatmet werden. In Basel-Stadt befanden sich am Dienstag 150 Corona-Patienten in Spitalpflege. Gleichzeitig registrierte der Stadtkanton 94 Neuinfektionen und zwei weitere Todesfälle. (sda)