Nach dem Einbruch in die Verlustzone im Coronajahr 2020 ist der Ferienanbieter Hapimag 2021 wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Durch die Lockerung der Coronabeschränkungen sind deutlich mehr Menschen auf Reisen gegangen. Der Umsatz kletterte 2021 auf 130,9 Millionen Franken, nachdem er im Jahr davor um fast ein Drittel auf 112,6 Millionen abgesackt war, wie Hapimag im Geschäftsbericht schrieb.
Der Start ins Jahr sei noch von Lockdowns und Reisebeschränkungen geprägt gewesen, teilte das in Steinhausen ZG ansässige Unternehmen mit. «Hapimag musste bis Anfang Juni 2021 einen Grossteil seiner Ferienresorts geschlossen halten».
Im zweiten Halbjahr 2021 habe die Nachfrage steil angezogen, erklärte das Tourismusunternehmen. Die Zahl der Gäste sei im Gesamtjahr wieder auf 280'000 geklettert. Im Vorjahr hätten nur 208'000 Gäste ihre Ferien bei Hapimag verbracht. «Jedoch sind diese Übernachtungszahlen noch deutlich entfernt von denen, die wir gewohnt sind. In den Jahren vor Corona lag dieser Wert bei 400'000 Gästen und mehr», schreibt Konzernchef Hassan Kadbi im Geschäftsbericht.
Immerhin war das zweite Semester gut: Von Juli bis Oktober waren die Ferienwohnungen in den Hapimag-Resorts im Durchschnitt zu mehr als 80 Prozent ausgelastet. Im August wurde eine Spitzenbelegung von durchschnittlich 87,5 Prozent erreicht. Der Umsatz in den Resorts verbesserte sich um 41 Prozent 67,3 Millionen Euro. Alleine im zweiten Halbjahr habe der Umsatz sogar das Vor-Coronaniveau erreicht.
Mehr Gewinn
Bei den Gewinnzahlen konnte Hapimag ebenfalls zulegen: Der Betriebsgewinn Ebit belief sich auf 8,9 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen im Vorjahr einen operativen Verlust von 3,2 Millionen Euro erlitten hatte.
Unter dem Strich erzielte Hapimag einen Reingewinn von 4,8 Millionen nach einem Nettoverlust von 4,7 Millionen im Jahr zuvor. Hierzu hätten Anstrengungen bezüglich der Kosten und die Kurzarbeitsentschädigung in den ersten fünf Monaten beigetragen. Zudem habe man in verschiedenen Ländern staatliche Entschädigungen für geschlossene Resorts erhalten.
Der Jahresbeitrag für die Aktionäre, mit dem sie die Abschreibungen der Immobilien oder die Verwaltungskosten decken, sank auf 325 Franken. Damit ist er seit 2018 deutlich gefallen. In Euro sei der Jahresbeitrag für Aktionäre und Mitglieder dagegen bei knapp 312 Euro stabil geblieben und liege weiterhin unter dem Stand von 2015.
«Es war uns wichtig, gerade in diesen Zeiten, unsere Aktionärinnen, Aktionäre und Mitglieder nicht noch zusätzlich finanziell zu belasten. Wir können aber nicht ausschliessen, dass der Jahresbeitrag in Zukunft auch wieder einmal erhöht werden muss», schreibt Hapimag. Denn in fast allen Märkten sei die Teuerung stark gestiegen.
Onlineplattform für Aktienhandel
Die Anzahl der Aktionäre reduzierte sich leicht um 610 auf 105'000. Die Anzahl mitsamt den Mitgliedern sank von knapp 122'000 auf 119'000. Der Rückgang der Mitgliederzahl erklärt sich durch das Ablaufen von zeitlich befristeten Punkteprodukten.
Zudem lancierte das Unternehmen einen digitalen Marktplatz für Hapimag-Aktien, über den die Mitglieder von anderen Mitgliedern Aktien erwerben können. Bislang wechselten so 1400 Aktien den Besitzer, wie Hapimag schrieb: Neu könnten Interessenten direkt über den digitalen Marktplatz Aktien erwerben. (sda/cl)