Die Entwicklung des Schweizer Frankens sei auch am Robinson Club nicht spurlos vorübergegangen, teilte das Mutterunternehmen Clubhotel Schweiz am Dienstag mit. Darum werde das Hotel nach der Sommersaison nicht mehr weiterbetrieben. Die Clubhotel Schweiz sei gezwungen, im Sinne des gesamten Unternehmens wirtschaftlich zu agieren. Darum bestünden keine Alternativen zur Schliessung.
«Wir haben hier in den letzten 31 Jahren sehr erfolgreich gewirtschaftet», sagte Hoteldirektor Andreas Küng auf Anfrage. Nun habe aber die wirtschaftliche Situation in der Schweiz mit dem starken Franken den Ausschlag für den Schliessungsentscheid gegeben. 98 Prozent der Gäste stammten aus dem Euroraum, und die Buchungen seien zurückgegangen.
Einfluss auf den Entscheid hat laut Küng auch der ausländische Besitzer des Hotels, in dessen Auftrag Robinson das Hotel führt. Dieser Investor habe das Haus vor zwei Jahren erworben und habe nun gemerkt, dass die Situation nicht so sei wie erwartet. Ob bereits neue Pläne für das schlossähnliche Haus bestehen, konnte Küng nicht sagen.
Tourismusdirektor konsterniert
«Das ist eine negative Botschaft, die uns sehr trifft», sagte der Unterengadiner Tourismusdirektor Urs Wohler auf Anfrage. Das Robinson Club Schweizerhof sei ein sehr wichtiges Hotel für die Destination. Die Schliessung werde sich direkt auswirken auf die ganze Region und auf die Bergbahnen, die Skischule, die Lieferanten und die Gemeinde.
Zur Begründung des Unternehmens, das Hotel werde wegen des starken Frankens geschlossen, sagte Wohler: «Das ist eine Flucht, die ich nicht gerne sehe.»Zudem glaubt er dieser Aussage nicht ganz. «Ich würde gerne wissen, was wirklich hinter diesem Entscheid steckt», erklärte Wohler. (sda/npa)