Ein Gastkommentar von Claude Meier, Direktor HotellerieSuisse
Die Mitglieder von HotellerieSuisse (HS) gaben sich 2016 die Vision, dass sie der Verband der «innovativen und nachhaltigen Beherbergungswirtschaft» sein wollen. Fakt ist: Tausende von Studien belegen, dass gemischte Teams – auch auf den obersten Führungsstufen – unternehmerisch erfolgreicher sind. Also muss die Chancengerechtigkeit von Frau und Mann ein Anliegen für einen modernen Unternehmer- und Arbeitgeberverband wie HS sein.
Dem Landes-Gesamtarbeitsvertrag «Gastronomie» unterstehen über 240'000 Mitarbeitende, davon 55 Prozent Frauen. Ein Drittel der HS-Mitglieder sind Unternehmerinnen, Gastgeberinnen, Arbeitgeberinnen. Ich bin überzeugt, gerade im Zeitalter des Fachkräftemangels ist es für unsere Branche besonders wichtig, die Bedürfnisse unserer (potenziellen) Arbeitnehmerinnen zu kennen. Lohngleichheit ist eine Selbstverständlichkeit. Arbeitszeitmodelle, welche die Vereinbarkeit von Beruf, Weiterbildung und Familie ermöglichen, sind weiter zu suchen und in unseren Betrieben umzusetzen.
Vielfalt ist auch ein Thema bei der Besetzung von strategischen Organen in Unternehmen wie Verbänden. Aktuell nimmt im strategischen Organ von HotellerieSuisse eine einzige Frau bei sieben Verbandsleitungsmitgliedern Einsitz. In der rund 140-jährigen Verbandsgeschichte sind es gerade mal drei Frauen. Es gibt nichts zu beschönigen: Handlungsbedarf!
60 Hoteldirektorinnen und Mitglieder beantragen am 19. November 2021 an der Delegiertenversammlung von HotellerieSuisse, dass bis im Jahr 2026 Frauen und Männer zu je mindestens 40 Prozent im strategischen Verbandsführungsorgan vertreten sein sollen. Für mich persönlich ist klar: Ohne einen solchen «Booster» wird das System sonst noch Jahrzehnte brauchen, um sich Richtung Diversität zu entwickeln.