Am Montag trafen sich die Delegationen von Stadt Luzern und Château Gütsch Immobilien AG zur Aussprache und Besprechung der gegenseitigen Interessenlage. Dies, nachdem die Luzerner Baudirektion die Bauherrschaft aufgefordert hatte, bis am 1. März 2013 den Nachweis über die geplanten Bau- und Planungsaktivitäten zum Umbau und zur Erweiterung des Château Gütsch bekannt zu geben.
Vor Ablauf des Ultimatums reichten die Besitzer die Unterlagen zwar ein. Wie der Stadtrat am Donnerstag aber mitteilte, reicht ihm die aktuelle Lage nicht aus. Deshalb verlangt er – als Resultat aus den Abklärungen über den Arbeits- und Planungsstand wie auch aus dem Gespräch vom vergangenen Montag – fünf Nachweise von der Château Gütsch Immobilien AG.
Finanzierungsnachweis
Erstens müsse für den Neubau der Gütsch-Bahn bis zum 12. April 2013 ein verbindlicher Finanzierungsnachweis einer Schweizer Bank eingereicht werden, schreibt der Stadtrat. Weiter verlangt er innert gleicher Frist, dass bei der Stadt das Baugesuch für die Projektänderung der Talstation Gütsch-Bahn eingereicht wird.
Die Unternehmerverträge für den Bau der Talstation und des Schräglifts müssen bis am 28. Juni 2013 eingereicht werden, damit die Gütsch-Bahn bis spätestens am 31. Oktober 2013 betriebsbereit und eröffnet ist. Ebenfalls bis spätestens am 31. Oktober müssen die Bauarbeiten des Erweiterungsprojekts «Baluardo» in Angriff genommen werden. Dieses Projekt sei ohne Unterbruch zu realisieren.
Sollte eine dieser fünf Auflagen nicht erfüllt werden, werde die Stadt Luzern mit Verfügung feststellen, dass die Baubewilligung für die nicht realisierten Teile des Gesamtprojekts «Baluardo» erloschen sei, hält der Stadtrat fest.
Und schliesslich erwartet die Stadt Luzern von der Château Gütsch Immobilien AG bis am 12. April 2013 eine persönliche Bestätigung vom russischen Milliardär und Eigentümer Alexander Lebedev, dass er mit dem Bau der Gütsch-Bahn durch die Château Gütsch Immobilen AG und mit dem dazugehörenden Terminplan einverstanden sei.
Immer wieder Verzögerungen
Das 1888 im Stil eines Märchenschlosses errichtete Château Gütsch gehört zu den Wahrzeichen Luzerns. Als Hotel ist es seit 2003 geschlossen. Die Stadt hatte die Bewilligung für den Umbau und die Sanierung der Anlage der Château Gütsch Immobilien AG im Sommer 2010 erteilt. Die Bauarbeiten verzögerten sich immer wieder. Von September 2011 bis Mai 2012 wurde das Restaurant befristet vom Luzerner Art-Deco-Hotel Montana geführt.
Im Sommer 2012 kündigte die Château Gütsch Immobilien AG Pläne an, rund 8 Mio. Franken in den Innenausbau des hoch über Luzern gelegenen Hotels sowie in die Wiederinstandsetzung der Gütsch-Bahn investieren zu wollen. Geplant ist ein 4- Sterne-Boutique-Hotel mit einem Restaurant und moderner europäischer Küche. (npa/sda)