Das Post Hotel Löwe in Mulegns im Kanton Graubünden empfängt bald wieder Gäste. Das historische Gebäude wurde um 1830 erbaut und gilt als Wahrzeichen aus der Blütezeit des Passverkehrs um 1900. Ein Hotel, zwei Schmieden, Pferdeställe, eine Wagenremise, ein Telegrafenamt und sogar ein kleines Elektrizitätswerk gehören zur Anlage – alles Überbleibsel aus einer Zeit, in der der Tourismus in Mulegns florierte. Als die Stiftung «Nova Fundaziun Origen» das Haus 2019 erwarb, stand es bereits vor dem Zerfall. In Zwei umfassenden Sanierungsetappen konnte das Hotel retten. 

Rettung in letzter Not
«Dass wir das Gebäude überhaupt noch retten konnten, grenzt an ein kleines Wunder», sagt Giovanni Netzer, Gründer und Intendant der «Nova Fundaziun Origen». Das Hotel sei in einem desolaten Zustand gewesen: Die Fassade bröckelte, Regenwasser drang in die Räume und die Bausubstanz drohte zu zerfallen, heisst es in einer Medienmitteilung.

«Wir mussten gleich nach dem Erwerb des Gebäudes dringende Sanierungsmassnahmen einleiten, damit wir das Schlimmste abwenden konnten», sagt Netzer. In einem ersten Schritt wurden die Dächer saniert, die Fassade erneuert und die Leitungen für Wasser und Strom neu verlegt. Zudem wurden alle historischen Bestände gerettet und archiviert.

In der zweiten Sanierungsetappe ging es um den Feinschliff: Die Heizung wurde erneuert, die Zimmer saniert, Böden geschliffen sowie Wände und Möbel mit kunstvollen Tapeten und Stoffen verziert. Textildesigner Martin Leuthold  kreierte diese eigens für das Hotel.[RELATED]

Berghilfe unterstützte zweite Sanierungsetappe mit 350'000 Franken
Die Schweizer Berghilfe unterstützte den Umbau des Hotels mit insgesamt 350'000 Franken. Die Gesamtkosten für die Gesamtsanierung beliefen sich auf rund 6,8 Millionen Franken. «Eine Hotelsanierung in diesem Ausmass ist eine riesige finanzielle Herausforderung», sagt Werner Bernet, ehrenamtlicher Fachexperte Tourismus bei der Schweizer Berghilfe. «Doch genau solche Projekte erhalten wertvolle Geschichten und das traditionelle Erbe der Bevölkerung und erzeugen eine langfristige, grosse Wertschöpfung für die Region.» (mm)

Stiftung Schweizer Berghilfe
Seit über 80 Jahren verbessert die Stiftung Schweizer Berghilfe die Existenzgrundlagen und Lebensbedingungen der Schweizer Bergbevölkerung mit finanziellen Beiträgen an zukunftsgerichtete Investitionen. Sie wirkt so der Abwanderung entgegen. Zudem löst die Unterstützung der Schweizer Berghilfe ein Mehrfaches an Investitionen aus, die primär beim lokalen Gewerbe weitere Wertschöpfung und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Die Schweizer Berghilfe ist ausschliesslich durch Spenden finanziert und trägt seit 1953 das Gütesiegel der Stiftung Zewo, das bestätigt, dass die Spenden wirksam eingesetzt werden.