Die vom Bundesrat am Freitag drastisch verschärften Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung wird auch in der Tourismusbranche als oberste Priorität erachtet. Die Auswirkungen auf die Tourismuswirtschaft sind jedoch enorm einschneidend.
«Die Härte des wirtschaftlichen Schocks für den Tourismus ist beispiellos und mit Krisen der letzten Jahre nicht zu vergleichen», schreibt der Branchenverband HotellerieSuisse in einer ersten Reaktion auf die Massnahmen des Bundes. Der Verband rechnet mit einem schweizweiten touristischen «Shutdown».
Die neusten Entwicklungen in der Branche
Schweiz Tourismus und HotellerieSuisse informieren laufend über die neusten Vorkehrungen und Massnahmen in der Tourismusbranche:
Updates Schweiz Tourismus
Updates HotellerieSuisse
Zwar wird die Bereitschaft des Bundesrates mit einer Wirtschafts-Soforthilfe die betroffenen Unternehmen zu unterstützen begrüsst. Dennoch befürchtet die Branche, dass die gesprochenenen finanziellen Mittel im Umfang von 10 Milliarden Franken nicht ausreichen würden. Einer Mitgliederbefragung von HotellerieSuisse zufolge wird bei 50 Prozent der Hotelbetriebe in den nächsten Wochen die Liquidität knapp. Es müsste nun also schnell und unbürokratisch den Betrieben die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Gemeinsame Analyse der Lage und Auswirkungen
Auch die weiteren Massnahmen und Empfehlungen des Bundesrates führen zu drastischen Einschränkungen und gar Schliessungen.
Die Schweizer Bergbahnen in den Skigebieten mussten den Betrieb einstellen. Aber auch Schifffahrtsgesellschaften meldeten den Stopp ihrer Fahrten. SBB, Postauto und die Rhätische Bahn strichen rein touristischen Linien ohne Erschliessungsfunktion.
Hart trifft es auch Gastronomiebetriebe wie Restaurants und Bars, welche die neuen Zulassungsauflagen organisatorisch bewältigen müssen.
Gemeinsam wollen die Schweizer Touismusverbänden die veränderte Lage sowie die beschlossenen Massnahmen des Bundesrates über das Wochenende analysieren.
Die Tourismusbranche bereits am vergangenen Donnerstag weitere Vorschläge veröffentlicht, die zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen in Frage kommen.
Darunter fallen proaktive und grosszügige Amortisationssistierungen und Zahlungsaufschübe bei fälligen Bundesabgaben wie der MWST. Ausserdem müssen weitere Massnahmen zum Erhalt zinsloser Darlehen eingeleitet werden. Weiter stehen die Banken die Verantwortung, mit den Unternehmen gemeinsam Lösungen zu finden. (htr)